Perlen vor die Säue
Vor langer Zeit, in einem anderen Bloggerleben sozusagen, habe ich mal grippekrank einen Zweizeiler rausgehustet, in dem ich lediglich mitteilte, dass mein Geist derzeit zu verrotzt sei, um gute Blogtexte schreiben zu können. Selten hatte ich mehr Kommentare unter einem Posting als unter jenem nichtssagenden Gekritzel.
Nun hat Frau diagonale eine ähnliche Erfahrung gemacht. Wie ich schon damals feststellte und was sich jetzt erneut beweist: Es ist vollkommen sinnlos, sich Mühe mit langen, liebevoll geschriebenen Texten voller kluger Gedanken und kunstvoller Formulierungen zu machen. Die liest eh kein Mensch. Die kurzen, hingerotzten Zweizeiler hingegen haben genau die richtige Qualität und Quantität, um vom gemeinen Blogleser wahrgenommen zu werden.
Ich glaube, ich werde daher in Zukunft einfach meine Twitter-Feeds auch noch bloggen, das spart viel Zeit und Gehirnschmalz und bringt mir zudem regen Zuspruch ein.
Nun hat Frau diagonale eine ähnliche Erfahrung gemacht. Wie ich schon damals feststellte und was sich jetzt erneut beweist: Es ist vollkommen sinnlos, sich Mühe mit langen, liebevoll geschriebenen Texten voller kluger Gedanken und kunstvoller Formulierungen zu machen. Die liest eh kein Mensch. Die kurzen, hingerotzten Zweizeiler hingegen haben genau die richtige Qualität und Quantität, um vom gemeinen Blogleser wahrgenommen zu werden.
Ich glaube, ich werde daher in Zukunft einfach meine Twitter-Feeds auch noch bloggen, das spart viel Zeit und Gehirnschmalz und bringt mir zudem regen Zuspruch ein.
Arbeitszimmer - feinstrick - 17. Jul, 14:01
22 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
testsiegerin - 17. Jul, 14:06
welch wahre Worte.
Aber ich glaub, es gibt ein paar Leute, die auch gute und längere Texte lesen (auch wenn sie die nicht immer kommentieren), und für die lohnt es sich dann doch auch, nicht nur gedankenlose zweizeiler hinzurotzen.
Aber ich glaub, es gibt ein paar Leute, die auch gute und längere Texte lesen (auch wenn sie die nicht immer kommentieren), und für die lohnt es sich dann doch auch, nicht nur gedankenlose zweizeiler hinzurotzen.
feinstrick - 17. Jul, 16:03
Gewiss. Es lohnt sich sogar nur für mich selbst, ohne das Wissen um all die lauten und leisen Leser. Und darum werde ich - entgegen obiger Ankündigung - wohl auch weiterhin mehr als zwei Zeilen am Stück bloggen. :-)
marie__ - 17. Jul, 14:20
Geht mir genauso. Aber man schreibt ja nicht für die Kommentare, oder? ;-)
feinstrick - 17. Jul, 16:04
Nein. Siehe oben im Kommentar bei der testsiegerin. :-)
kid37 - 17. Jul, 15:38
Ach, Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert durch viele verschiedene Mittel. Stöckchen, Listen, Unterhosen, Zweizeiler - ein bißchen plaudrige Unterhaltung ab und an ist ja auch ok. Dann wiederum gibt es Beiträge, bei denen meiner Meinung nach gar kein Kommentar hindarf oder nötig ist (und schon gar keine mit ".") - weil sie eine schwere oder bloß ausgeglichene Ruhe oder Stimmung stören würden. Vielleicht denkt man ansonsten zu oft fälschlich wie in dieser Karikatur von Waechter (?): "Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein."
feinstrick - 17. Jul, 16:09
Die bunte Mischung machts vermutlich. (Vielleicht sollte ich zur allgemeinen Ausgewogenheit auch wieder mehr Unterwäsche ins Programm nehmen.) Und es ist wohl tatsächlich so, dass man als Autor ein respektvolles Schweigen gerne mal als Interessenlosigkeit missversteht.
blogger.de:nnier - 19. Jul, 10:36
Ganz nebenbei, ja, es ist Waechter. https://www.systemagazin.de/serendipity/uploads/wahrscheinlich_guckt_wieder_kein_schwein.jpg
feinstrick - 19. Jul, 12:18
@nnier: Danke für den Nachtrag. Klasse Cartoon.
nnier (Gast) - 19. Jul, 15:59
> Klasse Cartoon
... der mich als Kind (wie auch vieles in dem Buch) schwer irritiert hat. Erst heute wird mir die Pointe klar.
... der mich als Kind (wie auch vieles in dem Buch) schwer irritiert hat. Erst heute wird mir die Pointe klar.
april (Gast) - 18. Jul, 17:00
Kurz oder lang?
Hm, genau darüber habe ich mich auch schon geärgert, amüsiert, gewundert und es auch selber schon ausprobiert. Bleibt dem Leser bei kurzen Einträgen mehr Raum für die eigene Phantasie? Oder liest man heute nicht gerne lange Einträge, kann man nur kleine Häppchen verdauen?
Dass man nicht für Kommentare schreibt, glaube ich keinem mehr. Wenn ich nur für mich schreibe, tue ich das und zwar offline (und genau das tue ich auch). Wenn ich aber öffentlich schreibe, dann will ich (jedenfalls) auch Komemntare haben, will den Dialog mit dem Leser, will die Meinung von anderen hören.
Dass man nicht für Kommentare schreibt, glaube ich keinem mehr. Wenn ich nur für mich schreibe, tue ich das und zwar offline (und genau das tue ich auch). Wenn ich aber öffentlich schreibe, dann will ich (jedenfalls) auch Komemntare haben, will den Dialog mit dem Leser, will die Meinung von anderen hören.
feinstrick - 18. Jul, 20:27
In gewisser Weise stimmt das natürlich. Wenn mich die Meinung anderer Leute nicht interessieren würde, müsste ich nicht bloggen. Andererseits merke ich immer mehr, dass für mich das eigentlich Entscheidende der schöpferische Akt ist, die Entstehung eines Textes. Zumal ich wirklich nie weiß, wie das Publikum reagieren wird. Das ist das Spannende an der Sache. Ich glaube auch, dass die meisten Besucher nur mal rasch über die Seiten rüber huschen und sich nur wenige - oft dann aber auch sehr treue Leser - die Zeit nehmen, mehr als drei Zeilen zu lesen.
alex_blue - 18. Jul, 17:02
Yepp, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
Außerdem bringen "nur" Artikel was, die irgendetwas persönliches enthalten, habe ich festgestellt. Mühsam zusammengstellte und kommentierte Zeitungsartikel oder was übers eigene Fachgebeit interessieren keine Sau.
Aber - geht mir ja genauso ;-)
Jedoch - auch ich blogge nicht ausschließlich für die Allgemeinheit, sondern doch nach wie vor in erster Linie für mich selbst, als eine Art abgespecktes Tagebuch. Daher wird es immer Artikel geben, die außer mir anscheinend niemanden interessieren.
Mir doch egal ;-)
Außerdem bringen "nur" Artikel was, die irgendetwas persönliches enthalten, habe ich festgestellt. Mühsam zusammengstellte und kommentierte Zeitungsartikel oder was übers eigene Fachgebeit interessieren keine Sau.
Aber - geht mir ja genauso ;-)
Jedoch - auch ich blogge nicht ausschließlich für die Allgemeinheit, sondern doch nach wie vor in erster Linie für mich selbst, als eine Art abgespecktes Tagebuch. Daher wird es immer Artikel geben, die außer mir anscheinend niemanden interessieren.
Mir doch egal ;-)
feinstrick - 18. Jul, 20:33
Ich glaube, das hängt ein bisschen damit zusammen, wie man sein Blog ausrichtet. Es gibt ja jede Menge Fachblogs, die sich speziellen Fachthemen widmen. Wenn die professionell gemacht sind, haben die z.T. erheblich mehr Leser als wir ganzen (literarischen) Tagebuch-Schreiberlinge. Aber man kann das nicht mischen. Wenn ich jetzt anfinge, hier über meinen Job zu schreiben, würde das vermutlich wirklich niemanden interessieren, weil es die falsche Plattform wäre.
Cabman (Gast) - 19. Jul, 10:45
Ich halte dies für eine Fehleinstellung und denke der Mix macht es. Persönlich neige ich auch zu Abschweifungen, so dass der Raum, den man mir zur Verfüfgung stellt, oftmals zu klein erscheint, wie könnte er auch reichen, wo wir doch ein ganzes Universum an Gedanken in uns tragen. Das Gute bei meiner Weblogin ist aber, dass mir keiner dazwischen funken kann, dass ich mich da austoben kann und zwar nach meinem Gusto.
Natürlich gibt es die Tage, da regnet es im Kopf und die Kreativität scheint eine ungeliebte entfernte Verwandte, die sich partout nicht zeigen will; oder aber sie scheut vorbei, doch das daraus Resultiernede ist genügt nicht den eigenen Ansprüchen, denn man bloggt nicht alles. So. Nun habe ich den Faden verloren und wollte nur gesagt haben: Weniger Gedanken machen, ich weiß, fällt schwer, denn entgegen aller Beteuerungen, lebt die Weblogin auch von Kommentaren. Wenn wir das wirklich alles nur für uns machen würden, ohne den Wunsch response zu bekommen, könnten wir ja die Kommentarfunktion ausschalten.
Bitte so weitermachen wie bisher und ShortCuts nur bringen, wenn Sie nicht wirklich mehr zu sagen haben.
Danke für die Aufmerksamkeit.
PS Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihre Weblogin vollschrieb.
Natürlich gibt es die Tage, da regnet es im Kopf und die Kreativität scheint eine ungeliebte entfernte Verwandte, die sich partout nicht zeigen will; oder aber sie scheut vorbei, doch das daraus Resultiernede ist genügt nicht den eigenen Ansprüchen, denn man bloggt nicht alles. So. Nun habe ich den Faden verloren und wollte nur gesagt haben: Weniger Gedanken machen, ich weiß, fällt schwer, denn entgegen aller Beteuerungen, lebt die Weblogin auch von Kommentaren. Wenn wir das wirklich alles nur für uns machen würden, ohne den Wunsch response zu bekommen, könnten wir ja die Kommentarfunktion ausschalten.
Bitte so weitermachen wie bisher und ShortCuts nur bringen, wenn Sie nicht wirklich mehr zu sagen haben.
Danke für die Aufmerksamkeit.
PS Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihre Weblogin vollschrieb.
Cabman (Gast) - 19. Jul, 10:54
Für die Rechtschreibfehler entschuldige ich mich auch gleich mal. Aber ich bin noch gar nicht richtig wach.
da
oder aber sie scheut vorbei, doch das daraus Resultiernede ist genügt nicht den eigenen Ansprüchen
muss es heißen:
oder aber sie schaut vorbei, doch das daraus Resultierende genügt nicht den eigenen Ansprüchen.
Dazwischen funken sollte heißen: dazwischenfunken
Kann ich ja nichts für, wenn es hier keine Edit-Funktion gibt. ;-)
da
oder aber sie scheut vorbei, doch das daraus Resultiernede ist genügt nicht den eigenen Ansprüchen
muss es heißen:
oder aber sie schaut vorbei, doch das daraus Resultierende genügt nicht den eigenen Ansprüchen.
Dazwischen funken sollte heißen: dazwischenfunken
Kann ich ja nichts für, wenn es hier keine Edit-Funktion gibt. ;-)
feinstrick - 19. Jul, 12:13
Keine Editfunktion? Oh, das ist mir noch nie aufgefallen, vermutlich, weil es nur für Leser gilt, die keinen twoday-Account haben. Tut mir Leid, aber ich bin großzügig im Fehler-Übersehen, passiert online einfach sehr schnell.
Weblogin??? Klingt sehr feministisch. Hm.
Ansonsten fange ich innerlich schon wieder an zu grinsen angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet dieser Text so einen regen Kommentarfluss auslöst...
Weblogin??? Klingt sehr feministisch. Hm.
Ansonsten fange ich innerlich schon wieder an zu grinsen angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet dieser Text so einen regen Kommentarfluss auslöst...
Frauenzimmer - 19. Jul, 14:00
eben.. und genau aus diesem Grunde hat Twitter soviel Erfolg. LG
feinstrick - 19. Jul, 20:41
Eben. :-)
nnier (Gast) - 19. Jul, 16:21
Als ziemlicher Neuling bei dem ganzen Geblogge stelle ich doch schon fest, dass einen das Echo bzw. dessen Abwesenheit nicht ganz kalt lässt. Und das kommt nun mal über die Kommentare.
All die Vorsätze: "Ich schreibe das eh nur für mich selbst / für meine drei Freunde" können schnell in Vergessenheit geraten, wenn es erst mal ein paar Kommentare gegeben hat, man sozusagen angefixt ist und merkt: Das liest ja jemand! Kommen dann ein paar Tage keine, obwohl man sich vielleicht gerade besonders viel Mühe gemacht hat, dann fragt man sich schon, ob das jetzt schlecht / langweilig / nichtssagend war.
Beim Lesen stelle ich fest: Manche langen und ausgearbeiteten Texte sind so "rund", so durchdacht und in sich geschlossen, dass man dem auch gar nicht mehr viel hinzufügen kann oder will. Hingegen sind es oft kurze Einträge, die eine gewisse Offenheit für Interpretationen bieten und auch Nachfragen provozieren.
Seine innere Quotenhure sollte man sich vermutlich immer mal wieder ansehen, ihr freundlich guten Tag sagen und zwischendurchl überlegen, wofür man bloggt. Kann sein, dass man mit ihr an einem Strang zieht. Kann sein, dass sie einen vom Weg abbringt.
Oder?
All die Vorsätze: "Ich schreibe das eh nur für mich selbst / für meine drei Freunde" können schnell in Vergessenheit geraten, wenn es erst mal ein paar Kommentare gegeben hat, man sozusagen angefixt ist und merkt: Das liest ja jemand! Kommen dann ein paar Tage keine, obwohl man sich vielleicht gerade besonders viel Mühe gemacht hat, dann fragt man sich schon, ob das jetzt schlecht / langweilig / nichtssagend war.
Beim Lesen stelle ich fest: Manche langen und ausgearbeiteten Texte sind so "rund", so durchdacht und in sich geschlossen, dass man dem auch gar nicht mehr viel hinzufügen kann oder will. Hingegen sind es oft kurze Einträge, die eine gewisse Offenheit für Interpretationen bieten und auch Nachfragen provozieren.
Seine innere Quotenhure sollte man sich vermutlich immer mal wieder ansehen, ihr freundlich guten Tag sagen und zwischendurchl überlegen, wofür man bloggt. Kann sein, dass man mit ihr an einem Strang zieht. Kann sein, dass sie einen vom Weg abbringt.
Oder?
feinstrick - 19. Jul, 20:40
Herzlich willkommen in Bloggerland. :-)
Die "innere Quotenhure" gefällt mir irgendwie. Das mit den unrunden Texten, die zu Interpretation anregen, stimmt vermutlich auch. Vielleicht traut man sich da auch mehr, mal kritische Gedanken zu äußern oder einfach nur rumzuflapsen.
Die "innere Quotenhure" gefällt mir irgendwie. Das mit den unrunden Texten, die zu Interpretation anregen, stimmt vermutlich auch. Vielleicht traut man sich da auch mehr, mal kritische Gedanken zu äußern oder einfach nur rumzuflapsen.
Sun-ray - 19. Jul, 21:29
Der Schuh wurde mir auch schon öfter mal hingestellt - also jener, dem die 'zu' runden Texte als Abschreckung dienen. Finde ich zwar bedauerlich, aber ist wohl nicht zu ändern ohne sich auf persönliche Abstriche einzulassen. Wofür meine innere Quotenhure einfach nicht präsent genug ist. Alle paar Tage guck ich mal, was die Statistik zu berichten weiß und staune jedesmal wieder, wieviele sich doch zu mir verirren. Kommentare gibt's manchmal mehr, meist weniger. Und wenn, dann in der Regel von vertrauten Geistern.
Doch, geärgert hab ich mich auch schon. Weniger über ausbleibende Kommentare (lange Texte sind ja auch wirklich ziemliche Zumutung - für das Gros), sondern vor allem dann, wenn ich ein Thema sogar zu meiner Zufriedenheit bearbeitete und kurze Zeit später anderswo auf wesentlich schwächere Abhandlung desselben stieß, die mit Körben voll Lorbeer goutiert wurde - ganz so, als hätte sie gerade geniales Rad ersterfunden. In solchen Fällen fühle ich mich richtiggehend verarscht.
Ansonsten stell ich mir immer die Frage: Was suche ich - Beifall oder freies Schreibdenken? Letzteres ist mir wichtiger. Natürlich sind aufgeschlossene Reaktionen fein, aber primär liegt für mich der Schreibreiz darin, zu veröffentlichen. Ohne den bleib ich zumeist ideenlos. Trotzdem veröffentliche ich längst nicht alles. Ob oder ob nicht, ist keine Frage der Mühe, die ich mir damit machte, sondern eine des momentanen Bedürfnisses. Manches hat sich in dem Moment erledigt, da ich es zu Papier oder in die Tasten gebracht habe.
Für mich macht es keinen Sinn, mich über ausbleibende Reaktionen zu ärgern. Jeder folgt halt dem Bedürfnis, das er hat - der eine dem, nur Kürze lesen zu wollen; die andere dem, Buchstabengebirge aufzuhäufen. Da ich nicht bereit bin, mich Kürzeforderungen anzupassen, erwarte ich auch von niemandem, dass er sich meine Fülle auferlegt. Lese aber selbst sehr gerne längere Texte - wenn sie gehaltvoll und nicht bloß endlosschwafelnd sind.
Doch, geärgert hab ich mich auch schon. Weniger über ausbleibende Kommentare (lange Texte sind ja auch wirklich ziemliche Zumutung - für das Gros), sondern vor allem dann, wenn ich ein Thema sogar zu meiner Zufriedenheit bearbeitete und kurze Zeit später anderswo auf wesentlich schwächere Abhandlung desselben stieß, die mit Körben voll Lorbeer goutiert wurde - ganz so, als hätte sie gerade geniales Rad ersterfunden. In solchen Fällen fühle ich mich richtiggehend verarscht.
Ansonsten stell ich mir immer die Frage: Was suche ich - Beifall oder freies Schreibdenken? Letzteres ist mir wichtiger. Natürlich sind aufgeschlossene Reaktionen fein, aber primär liegt für mich der Schreibreiz darin, zu veröffentlichen. Ohne den bleib ich zumeist ideenlos. Trotzdem veröffentliche ich längst nicht alles. Ob oder ob nicht, ist keine Frage der Mühe, die ich mir damit machte, sondern eine des momentanen Bedürfnisses. Manches hat sich in dem Moment erledigt, da ich es zu Papier oder in die Tasten gebracht habe.
Für mich macht es keinen Sinn, mich über ausbleibende Reaktionen zu ärgern. Jeder folgt halt dem Bedürfnis, das er hat - der eine dem, nur Kürze lesen zu wollen; die andere dem, Buchstabengebirge aufzuhäufen. Da ich nicht bereit bin, mich Kürzeforderungen anzupassen, erwarte ich auch von niemandem, dass er sich meine Fülle auferlegt. Lese aber selbst sehr gerne längere Texte - wenn sie gehaltvoll und nicht bloß endlosschwafelnd sind.
feinstrick - 20. Jul, 10:40
Ich glaube nicht, dass lange Texte die Leser grundsätzlich abschrecken. Ich neige auch dazu, gelegentlich sehr lange Texte zu bloggen und habe immer ein Publikum dafür gefunden, von dem ich weiß, dass es die langen Texte auch dann liest, wenn es anschließend schweigend weiter zieht.
"Ansonsten stell ich mir immer die Frage: Was suche ich - Beifall oder freies Schreibdenken? Letzteres ist mir wichtiger. Natürlich sind aufgeschlossene Reaktionen fein, aber primär liegt für mich der Schreibreiz darin, zu veröffentlichen. Ohne den bleib ich zumeist ideenlos."
Das finde ich einen sehr interessanten Aspekt. So geht es mir nämlich auch. Der Reiz des Bloggens liegt für mich hauptsächlich im Wissen darum, dass ich für ein Publikum schreibe. Das lässt mich kreativ sein und bringt mich dazu, sehr regelmäßig zu schreiben, was ich früher nie getan habe. Wenn die Leser sich sichtbar (sprich: kommentierend) mit einem Text auseinander setzen, ist das die Krone meiner Mühe, aber gar nicht mehr so zwingend notwendig. Der Prozess davor ist viel wichtiger (hatte ich weiter oben schon mal ähnlich formuliert).
Manches hat sich in dem Moment erledigt, da ich es zu Papier oder in die Tasten gebracht habe.
Auch dieses Phänomen kenne ich gut, vor allem, wenn es um sehr emotionale Texte geht.
"Ansonsten stell ich mir immer die Frage: Was suche ich - Beifall oder freies Schreibdenken? Letzteres ist mir wichtiger. Natürlich sind aufgeschlossene Reaktionen fein, aber primär liegt für mich der Schreibreiz darin, zu veröffentlichen. Ohne den bleib ich zumeist ideenlos."
Das finde ich einen sehr interessanten Aspekt. So geht es mir nämlich auch. Der Reiz des Bloggens liegt für mich hauptsächlich im Wissen darum, dass ich für ein Publikum schreibe. Das lässt mich kreativ sein und bringt mich dazu, sehr regelmäßig zu schreiben, was ich früher nie getan habe. Wenn die Leser sich sichtbar (sprich: kommentierend) mit einem Text auseinander setzen, ist das die Krone meiner Mühe, aber gar nicht mehr so zwingend notwendig. Der Prozess davor ist viel wichtiger (hatte ich weiter oben schon mal ähnlich formuliert).
Manches hat sich in dem Moment erledigt, da ich es zu Papier oder in die Tasten gebracht habe.
Auch dieses Phänomen kenne ich gut, vor allem, wenn es um sehr emotionale Texte geht.
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