Montag, 12. Januar 2009

Winterschlaf

Das neue Jahr fängt träge an. Bin müde, faul und brüte was aus. Also, gedanklich und emotional jedenfalls. Alles ist offen, alles denkbar, ich staune darüber, was mein Hirn grade für Kapriolen schlägt. Leider gibt es wenig mitzuteilen, solange nichts spruchreif ist. Daher schweige ich weiter und schenke neugierigen Lesern zum Trost ein paar Winterbilder.


Kirche1

Winter1

Nebel1

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Dienstag, 30. Dezember 2008

Bilanz

Muss man eigentlich jedes Jahr Bilanz ziehen? Kann man nicht einfach mal so tun, als würde alles immer so weiter gehen, ohne Zwischenberichte, ohne dieses Auflisten und Abrechnen? Die guten wie die schlechten Tage unter den Tisch fallen lassen, die Wochen und Monate voller sinnloser Langeweile ebenso ausradieren wie all die Misserfolge, Tiefschläge, Demütigungen. Aber dann müsste man auch die Höhepunkte unerwähnt lassen, die Augenblicke großen Glücks und tiefer Zufriedenheit, das viele Lachen und warme Gefühl von Geborgenheit.

Ich schaue viel zurück, grundsätzlich und nicht nur am Jahresende. Manchmal denke ich, es wäre besser, nicht immer so viel in der Vergangenheit zu wühlen, mehr loszulassen und mich vorwärts zu orientieren. Gestern las ich irgendwo, dass Kinder noch sehr stark in der Gegenwart und Zukunft leben, einfach, weil sie fast keine Vergangenheit haben, gemessen an einem Erwachsenen, der sich in der Mitte seines Lebens befindet. Je älter man wird, desto größer wird der Anteil an Vergangenheit und desto mehr schrumpft die Zukunft, die noch vor einem liegt.

Ich habe bereits viel Vergangenheit, bewegte Vergangenheit, satte, volle Vergangenheit, die mich selbst in der Erinnerung noch lachen und weinen lässt. In diese lange Reihe von Vergangenem fügt sich das Jahr 2008 ganz gut ein. Es war ein eher stilles Jahr für mich. Zwar hat sich äußerlich einiges bewegt und verändert (ich habe eine Ausbildung absolviert und mich selbstständig gemacht), aber die wirklich entscheidenden Bewegungen haben in meinem Inneren stattgefunden.

Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich viel zuhause bin. Das bedeutet viel Alleinsein, Stille, undiszipliniertes Arbeiten, weil mir keiner auf die Finger guckt, kein Lachen der Kollegen (aber auch keine blöden Bemerkungen von ihnen!), wenig Dynamik, dafür aber viel Planen, Grübeln und Brüten. Geld kann man damit nicht verdienen. Allerdings bedeutet es auch, dass ich Raum habe, mich auszuprobieren, dass ich dem nachspüren kann, was in mir drin schlummert. Immer häufiger denke ich, dass ich beruflich noch lange nicht da angekommen bin, wo ich hin will, dass ich meine eigentliche Berufung noch nicht gefunden habe (oder bloß noch nicht lebe, vielleicht auch das). Ich habe gemerkt, wie viel Spaß mir kreatives, freies Arbeiten macht und wie erschreckend wenig Lust ich habe, all die Dinge zu tun, die mein Überleben sichern würden. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt und durfte erfahren, wie selbstlos manche helfen, mich stützen, stärken und mir Mut machen, die Vertrauen in mich haben, obwohl sie mich teilweise kaum kennen.

Ich bin an Grenzen gekommen und habe meine eigenen Ängste und Schwächen deutlicher denn je gespürt. Ich arbeite sehr hart daran, sie zu überwinden, denn ich weiß, dass es für mich existenziell wichtig ist, aus mir heraus zu kommen und über meinen Schatten zu springen. Aber in der Hinsicht gibt es noch viel zu tun. Ich habe gelernt, mit erheblich weniger Geld als früher auszukommen. Vieles kann ich mir nicht mehr leisten, mancher Verzicht fällt kaum auf, anderer fällt sehr schwer. Dabei wird meine finanzielle Situation im nächsten Jahr eher schlechter als besser, da ich dann keine staatliche Förderung mehr erhalte. Ich spüre meinen Körper sehr deutlich, der die Vergangenheit mehr festhält als mir lieb ist und mir wohl auch zeigt, dass ich keine 20 mehr bin. Und manchmal, wenn ich mich richtig elend fühle, schleicht sich auch das unbehagliche Gefühl ein, dass meine Rückenprobleme und die oft starke Erschöpfung nicht nur psychosomatische Ursachen haben.

Ich musste mich endgültig von einem Mann verabschieden, der mich lange Zeit beschäftigt und gebunden hat, von dem ich dachte, er sei die Liebe meines Lebens. Das war ein sehr qualvoller Prozess, der immer noch nicht abgeschlossen ist. Obwohl diese Geschichte eigentlich schon längere Zeit vorbei war, habe ich noch einmal alle Gefühlsregungen zwischen maßlosem Zorn und großer Sehnsucht durchwandert, oder besser: durchlitten. Die Vorstellung, dass ich noch einmal einem Mann so viel Vertrauen entgegen bringen kann, es schaffe, mich so sehr zu öffnen und die Kraft finde, so stark für eine Liebe zu kämpfen, fällt mir schwer. Ich bin beziehungsmüde, liebesmüde, männermüde. Und gleichzeitig habe ich das Alleinsein unglaublich satt und denke fast bitter: Wieder ein Jahreswechsel ohne einen Mann, der mich in die Arme nimmt und sich darauf freut, das nächste Jahr mit mir zu verbringen.

2008 war für mich das Jahr der Freundschaften. Ich habe den Kontakt zu alten Freunden wieder belebt, ihn zu anderen neuerlich gepflegt und wieder andere Freunde aus den Augen verloren – und aus meinem Herzen. Ich bin enger denn je mit meiner Familie zusammen gerückt und habe vor allem zu meinen zahlreichen Neffen und Nichten ein Band geknüpft, das hoffentlich stark genug ist, Pubertäten und andere Widrigkeiten des Lebens zu überdauern. Es war für mich das Jahr, in dem ich mich deutlich aus dem Internet zurück zog und nicht mehr so präsent in den Blogs und Communities unterwegs war wie früher. Keine Zeit, keine Lust, kein Verlangen nach permanentem Informationsüberfluss. Wie gesagt – es war ein stilles Jahr.

Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass ich Fuß fasse im beruflichen Leben und nicht finanziell komplett baden gehe. Ich wünsche mir, dass meine Erschöpfung verfliegt und einer wachen Lebendigkeit weicht, dass sich die Sehnsucht in meinem Herzen in satte Zufriedenheit wandelt und dass über meinem Kopf ganz, ganz viel die Sonne scheint. Und ich wünsche mir, dass wir uns wiederlesen, hier oder anderswo. Einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

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Montag, 29. Dezember 2008

Finde den Fehler

Auf der Straße: "Mama, ich hab eine EC-Geldkarte gefunden." "Dann musst du mal gucken, ob da noch was drauf ist."

Im Radio: "Ich wünsche mir diesen Song für meine erste große Liebe und meine Frau."

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Freitag, 26. Dezember 2008

Feiertagsgedanken

Weihnachten, das Fest der Stille, des Lichts, der Hoffnung. Nun ja. Von den fünf Menschen, mit denen ich die Feiertage verbrachte, lagen drei mit Grippe im Bett. Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen. Je mehr das Fieber bei den Patienten stieg, desto mehr fiel das Stimmungsbarometer nicht nur bei ihnen. Ich war die einzige gesunde Erwachsene, die Krankenpflegerin, Köchin, Haushälterin, Kindermädchen, Entertainerin in einem sein musste. Und dennoch schaffte ich es, Fröhlichkeit zu verbreiten, zu lachen, zu spielen, zu genießen. Ich war mit den Menschen zusammen, die mich auf dieser Welt am selbstverständlichsten lieben, bei denen ich mich immer zuhause fühle. Und doch vermochte ich auch diesmal nicht diese unbändige Sehnsucht, diese Einsamkeit in meinem Herzen zu vertreiben, die mich an jedem Weihnachtsfest befällt, und wie so oft an solchen Tagen zog ich mir abends im Bett die Decke über den Kopf, um meine Tränen sogar vor mir selbst zu verstecken.

„Falls du dich bei uns angesteckt hast und auch krank wirst, dann bleib doch hier“, sagte meine kleine Nichte am nächsten Morgen zu mir. „Hier bei uns wirst du gut versorgt und bist nicht alleine.“ Sie sorgt sich immer um mich, die Süße, und erneut stiegen mir die Tränen in die Augen, doch ich lächelte tapfer und tat so, als würde mir das Alleinsein gar nichts ausmachen. Heute bin ich der Virenhölle und der Geborgenheit dennoch entflohen. Zuhause kann ich die Einsamkeit immer am besten verdrängen. Außerdem muss ich ein bisschen arbeiten – sofern ich nicht auch krank werde.

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Dienstag, 23. Dezember 2008

Weihnachten

Weihnachten1

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