Arbeitszimmer
Die Kollegin schreibt ein Schild: „Hier dürft ihr nicht Rauchen.“ Ich sage: „Rauchen schreibt man klein.“ „So? Warum das denn?“ „Weil es ein Verb ist und in diesem Satz auch ganz normal als Verb verwendet wird. Was tust du? Du rauchst. Ganz einfach.“ „Hm. Stimmt eigentlich. Aber das sieht irgendwie komisch aus.“ „Ist aber richtig so.“ „Sieht trotzdem komisch aus. Ich schreib es lieber groß.“ Na, wenn sie meint. Dass zwei Sätze weiter noch ein dicker Kommafehler steckt, erwähne ich lieber nicht mehr. Es hätte ja doch keinen Sinn.
Seit ein paar Tagen werde ich wieder deutlich daran erinnert, warum ich es so schön finde, selbstständig zu sein. Ich habe einen Nebenjob angenommen, von dem ich dachte, er könne abwechslungsreich sein und Spaß machen. Ich freute mich darauf, wenigstens ein paar Stunden pro Woche wieder mal Kollegen zu haben und in Gemeinschaft zu arbeiten. Immer alleine zu arbeiten, kann nämlich manchmal doch recht einsam sein. Doch die Ernüchterung trat schnell ein. Bereits nach drei Tagen hatte ich begriffen, dass es in dem Team große Konflikte gibt und viel Unzufriedenheit herrscht. Statt kollegialem Lachen finde ich bis jetzt nur Frust, Neid und Intrigen. Die Arbeitsbedingungen sind in der Tat an vielen Stellen verbesserungswürdig, auch das wurde mir schnell klar. Es sind nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssten, um alles gleich viel freundlicher erscheinen zu lassen. Aber ich weiß, dass niemand das hören möchte. „Das ist in dieser Branche so üblich“, würde es mir vermutlich entgegen schallen. Und so lange es genug Leute gibt, die sich schlechte Löhne und miese Arbeitsbedingungen gefallen lassen, wird sich daran sicher nichts ändern.
Wenn ich nach den Arbeitstagen in dieser Firma nach Hause komme, stürze ich mich jetzt mit noch mehr Begeisterung auf meine eigenen Projekte. Größer können die Unterschiede gar nicht sein: Ich komme aus Lärm und Trubel in die Stille und Einsamkeit meines Arbeitszimmers – und ich liebe es! Ich genieße diese Freiheit, diese Unabhängigkeit, und vermisse weder das Getuschel hinter meinem Rücken noch das Tratschen, an dem ich mich selbst beteilige. Ich freue mich über das Geld, das ich selbstständig verdiene, für das ich mich nicht krumm machen und verbiegen muss, und das vor allem angemessen für die Arbeit ist, die ich verrichte. Es tut mir gut, Anerkennung für meine Arbeit zu erhalten, statt nur Druck zu verspüren. Natürlich hatte ich auch schon Aufträge, die nicht gut liefen, die mir nicht gefielen und keinen Spaß machten. Aber nie habe ich mich dabei so gefangen, so ohnmächtig gefühlt wie jetzt wieder in diesem Job als kleine Angestellte. Vielmehr bin ich stolz auf das, was ich leiste und sprühe vor Energie, wenn ich an das nächste Projekt denke. Dafür verzichte ich dann auch gerne auf das gemeinsame Lachen mit Kollegen. Spaß haben kann ich nämlich auch gut mit Freunden oder meiner Familie.
Manchmal sieht man seine Zukunft genau vor sich. Man glaubt, zu wissen, was hinter der nächsten Weggabelung kommt und bildet sich ein, dass man spüren kann, wie sich der linke vom rechten Weg unterscheidet. Man blendet dabei aus, dass es noch dritte oder sogar vierte Wege gibt, und dass die Entscheidung vor allem nicht von einem alleine abhängt. Das Erwachen ist dann gelegentlich schmerzhaft und böse. Oder aber einfach nur heilsam.
Ich habe mich intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, wie es wäre, einen traumhaft klingenden
Job anzunehmen und meine Selbstständigkeit aufzugeben. Ich habe alle Argumente gegeneinander abgewogen und sehr genau geprüft, wofür mein Herz schlägt. Am Ende wusste ich: Es ist egal, was ich mache, solange mein Gefühl nur stimmt. Das war eine sehr wichtige Erkenntnis. Sie hat mir geholfen, gelassen mit der Tatsache umzugehen, dass sich ein vermeintlicher Traumjob als billige Täuschung entpuppte. Auf einmal stimmte nichts mehr an diesem Job, weder inhaltlich noch atmosphärisch. Selten habe ich mich so deplatziert gefühlt wie bei dem zweiten Vorstellungsgespräch. Hinterher war ich wütend, vor allem auf mich selbst, weil ich mich so unsouverän verhalten hatte. Später begriff ich, warum alles so schräg gelaufen war, und noch viel später wurde mir klar, dass ich soeben eine wichtige Lektion gelernt hatte.
Ich weiß jetzt, dass ich keine faulen Kompromisse mehr eingehen werde. Ich habe ein Ziel, und das will ich erreichen. Alles, was ich ab sofort unternehmen werde, ist nur noch Mittel zum Zweck und kein billiger Abklatsch meiner Wünsche und Bedürfnisse mehr. Es ist alles so einfach - und doch so kompliziert, dass ich Jahre brauchte, um zu begreifen, was los ist. Leicht ist der Weg nicht, den ich mir ausgesucht habe, im Gegenteil. Aber seit langer Zeit habe ich zum ersten Mal wieder richtig viel Ehrgeiz. Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Und was hinter der nächsten Weggabelung kommt, ist mir im Moment eigentlich schnuppe. Mein Bauch wird mir schon sagen, ob ich besser nach links oder nach rechts weiter gehen soll. Der irrt sich nämlich tatsächlich nie.
Ich stehe vor einer großen Entscheidung. Völlig überraschend ist mir ein interessanter, anspruchsvoller Job angeboten worden. Er würde Sicherheit bedeuten, regelmäßige Einkünfte, klar geregelte Tagesabläufe. Und er wäre ein sehr gutes Karrieresprungbrett. Auf den ersten Blick würde er mir alles bieten, wovon ich jahrelang geträumt habe (abgesehen von einem ordentlichen Gehalt, denn die Bezahlung ist eher schlecht).
Allerdings würde dieser Job auch das Ende des Lebens bedeuten, das ich jetzt führe, das ich mir in winzigkleinen Schritten seit Monaten aufbaue. Jetzt arbeite ich selbstständig, teile mir meine Zeit ganz frei ein, setze meine eigenen Ideen um, ohne Zwänge, ohne Vorgesetzte, die mich ausbremsen. Ich tobe mich kreativ total aus und mache endlich lauter Dinge, die ich mein Leben lang machen wollte. Allerdings habe ich große Existenzängste, die von Monat zu Monat stärker werden, da ich ausgesprochen schlecht in der Kundenakquise bin. Ich glaube jedoch, dass das alles eine Frage der Übung ist – und der Zeit.
Das Jobangebot kommt zum völlig falschen Zeitpunkt. Es hätte prima vor einem Jahr gepasst, als ich noch arbeitslos war. Oder in einem Jahr, wenn ich merke, dass ich mit der Selbstständigkeit tatsächlich endgültig gescheitert bin. Aber jetzt kommt es mir so vor, als würde ich viel zu früh aufgeben, wenn ich diesen Job annehme, als würde ich gehen, bevor ich alles probiert habe, um in der Selbstständigkeit genug Geld zu verdienen. Andererseits - sollte man Chancen nicht wahrnehmen, wenn sie einem vor die Füße fallen?
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sicherheit und Karrieresprung – aber Tretmühle und Korsett eines großen Unternehmens? Oder Freiheit, kreative Selbstverwirklichung – aber existenzielle Unsicherheit und große finanzielle Einschränkungen? Beide Wege haben etwas für sich, das habe ich in den letzten Tagen gemerkt. Witzigerweise raten mir übrigens im Freundes- und Familienkreis alle genau das, was ich von ihnen jeweils nicht erwartet habe. Jeder hat seine eigene, spannende Sicht auf mein Leben – und jeder hat auf seine Weise absolut Recht. Das macht mir die Entscheidung nicht leichter.
Meine Arbeit entwickelt sich gerade in eine völlig andere Richtung, als ursprünglich geplant. Ich verdiene damit zwar auch kein Geld, aber zumindest verbringe ich meine Zeit mit etwas, das mich sehr befriedigt: dem Schreiben. Ich arbeite momentan gleich an mehreren Projekten, und in meinem Kopf sprudeln die Ideen nur so. Das Schreiben an sich ist für mich jedoch eine echte Qual. Ich wünschte, die Bilder in meinem Kopf würden einfach auf Knopfdruck in meinen Rechner purzeln, so, wie man die Bilder einer digitalen Kamera überträgt. Da ich so sehr in Bildern denke, überlege ich gelegentlich sogar, ob es nicht klüger sei, gleich Drehbücher zu schreiben.
Das Erstaunliche ist jedoch: Ich bin erheblich weniger produktiv als in Zeiten, in denen ich mir fürs Schreiben mühsam mal ein paar Stunden nach Feierabend abzweigen musste. Damals war das Bloggen und Arbeiten an größeren und kleineren Projekten für mich ein guter Ausgleich zu meiner eher öden Berufstätigkeit. Heute könnte ich theoretisch meine gesamte Arbeitszeit damit füllen, doch es bleibt leider bei der Theorie. Auf einmal ist Schreiben nämlich kein Luxus mehr, nicht die kleine Nische, in der ich mich kreativ austoben kann. Vielmehr ist es Alltagsgeschäft geworden und offenbart dadurch all seine Anstrengungen und Mühen. Ich bin, wie gesagt, ganz groß darin, mir Geschichten auszudenken, sie in passende Worte zu fassen bedeutet für mich jedoch harte Arbeit, die mir nur dann Spaß macht, wenn es richtig rund läuft und die Worte im selben Tempo auf dem Monitor erscheinen, in dem die Bilder in meinem Kopf entstehen.
Nichtsdestotrotz ist es nun aber ausgerechnet die Schriftstellerei, die mich momentan am meisten beschäftigt. Mal sehen, wo das hinführt. Denn ich muss ja auch von was leben. Irgendwie.
„Okay, wir müssen uns Ziele setzen. In drei Jahren will ich genug verdienen, um endlich wieder richtig fett Urlaub machen zu können. Und du?“
„Ich will eine große Prada-Tasche haben.“
„Oh.“
„Ja, die werde ich dann immer ganz demonstrativ auf meinem Tisch abstellen, damit jeder sieht, was ich mir leisten kann.“
„Das klingt nach einem sehr guten Plan.“
„Find ich auch. Und du hast natürlich noch die Möglichkeit, reich zu heiraten.“
„Stimmt.“
„Schreib das zu deinen Zielen dazu: Reichen Kerl zum Heiraten finden.“
Etwas später:
„Meinst du, wir schaffen das wirklich?“
„Natürlich. Du wirst sehen, du kriegst nicht nur einen reichen Mann, sondern auch eine Prada-Tasche, ob du willst oder nicht.“
Ich fühle mich heute so richtig freitagsmäßig erschöpft. In der vergangenen Woche habe ich sehr deutlich erfahren, was selbstständig sein bedeutet: Man muss ständig alles selbst machen. Es gibt niemanden, an den man unangenehme Jobs abgeben kann, und wenn man etwas nicht weiß, dann ist man manchmal ganz schön aufgeschmissen. Ich hätte nie gedacht, dass ich die Systemadministratorin meines alten Arbeitgebers mal vermissen würde, denn sie war eine intrigante, mit den Jahren zunehmend boshafter und launischer werdende Person. Aber in den letzten Tagen hätte ich tatsächlich gerne mal den einen oder anderen Tipp von ihr erhalten, während mein Laptop immer größere Ausfallerscheinungen hatte.
Der Computer ist mein wichtigstes Arbeitsmittel. Und da ich, wie das bei Existenzgründern so ist, im Moment sehr viel mehr Geld ausgebe als einnehme, muss der Laptop noch eine Weile durchhalten, obwohl er schon drei Jahre alt ist, was ja wohl bedeutet, dass er kurz vor der Rente steht. Bis zum Sommer lief er auch tadellos, aber seit einigen Monaten häufen sich die Abstürze, es kommen neuerdings noch andere Ausfallerscheinungen dazu, und vor ein paar Tagen hatte ich das Gefühl, dass ich mir entweder einen Trojaner eingefangen habe oder etwas anderes im Rechner richtig kaputt gegangen ist. Mein Opera-Browser verabschiedete sich komplett, was eine ziemliche Katastrophe war, da ich in ihm nicht nur haufenweise Feeds gespeichert hatte, sondern in den letzten Wochen auch meinen ganzen Mailverkehr darüber abwickelte. Nur mit größter Mühe habe ich es geschafft, die wichtigsten Mails zu retten, den ganzen Rest habe ich dem Cybermüll übergeben. Manchmal ist es auch gar nicht schlecht, sich von überflüssigem Ballast trennen zu müssen, ich neige eh dazu, viel zu viel aufzubewahren.
Nun ist es so, dass ich aus der Not heraus schon immer vieles selbst gemacht habe, wenn mein Rechner nicht richtig lief. Bevor Freunde mit ihrem ebenfalls nur laienhaften Wissen anrückten und mich ganz verrückt machten, recherchierte ich lieber so lange, bis ich eine Lösung für mein Problem fand. Meistens klappte das auch mehr oder weniger gut. Aber jetzt komme ich an Grenzen, zumal ich meinen Rechner eben nicht mehr nur für meine privaten Spielereien brauche, sondern ihn beruflich nutze. Jetzt bin ich darauf angewiesen, dass er zehn Stunden am Tag rund läuft. Ich habe weder die Zeit noch die Lust, mich noch mal eine ganze Woche lang mit nichts anderem zu befassen als mit einem streikenden Laptop.
Ich suche daher auf Stundenbasis einen IT-Experten, der mir hilft, wenn gar nichts mehr geht. Ich kann, wie gesagt, vieles selbst machen, aber ich habe das Gefühl, dass mein Laptop eine Generalüberholung braucht, um wieder reibungslos zu arbeiten. Das überfordert mich. Vielleicht genügt es auch schon, wenn ich mal eine grundlegende persönliche Schulung erhalte, um meine Wissenslücken zu füllen, so dass ich in Zukunft doch noch mehr alleine machen kann. Wie auch immer. Jedenfalls bin ich dankbar für Tipps und Adressen (gerne per Mail), falls jemand jemanden kennt, der im Hamburger Raum lebt und solche Dienste verlässlich und vor allem gut anbietet.
Ich werde mich heute Nachmittag erst mal in ein langes Wochenende verabschieden. Denn bei allem Druck, den ich in letzter Zeit manchmal verspüre, ist es mir doch auch wichtig, durchzuatmen, den Kopf frei zu kriegen und wieder Energie zu tanken. Das kam in den letzten Wochen ein bisschen kurz und muss sich dringend ändern. Sonst habe ich bald ähnliche Ausfallerscheinungen wie mein Computer.
Vor langer Zeit, in einem anderen Bloggerleben sozusagen, habe ich mal grippekrank einen Zweizeiler rausgehustet, in dem ich lediglich mitteilte, dass mein Geist derzeit zu verrotzt sei, um gute Blogtexte schreiben zu können. Selten hatte ich mehr Kommentare unter einem Posting als unter jenem nichtssagenden Gekritzel.
Nun hat
Frau diagonale eine ähnliche Erfahrung gemacht. Wie ich schon damals feststellte und was sich jetzt erneut beweist: Es ist vollkommen sinnlos, sich Mühe mit langen, liebevoll geschriebenen Texten voller kluger Gedanken und kunstvoller Formulierungen zu machen. Die liest eh kein Mensch. Die kurzen, hingerotzten Zweizeiler hingegen haben genau die richtige Qualität und Quantität, um vom gemeinen Blogleser wahrgenommen zu werden.
Ich glaube, ich werde daher in Zukunft einfach meine Twitter-Feeds auch noch bloggen, das spart viel Zeit und Gehirnschmalz und bringt mir zudem regen Zuspruch ein.
Anruf im Elektrogroßmarkt. Zunächst hänge ich in der Warteschleife, in der sich Frei- und Besetztzeichen mit einer Bandansage und Musik abwechseln. So wird es wenigstens nicht langweilig.
„Blöd-Markt, guten Tag, ich bin die Auskunftstussi, was kann ich für Sie tun?“
„Käthe Feinstrick, guten Tag. Ich möchte etwas umtauschen, das ich bei Ihnen gekauft habe. Geht das nur in Ihrer Filiale oder kann ich die Ware auch in andere Filialen zurück bringen?“
„Also, wenn Sie den Kassenbon noch haben, ist ein Umtausch innerhalb von vierzehn Tagen überall möglich.“
„Nun, die vierzehn Tage sind lange rum. Das ist ein Elektrogerät, was kaputt gegangen ist. Aber da ist auf jeden Fall noch Garantie drauf.“
„Ja, Garantie ist da sicher drauf. Das können Sie umtauschen.“
„Und geht das dann auch in anderen Filialen?“
„Wie gesagt, innerhalb von vierzehn Tagen, wenn Sie den Kassenbon noch haben.“
„Die vierzehn Tage sind aber ja längst rum. Kann ich das Gerät trotzdem in eine andere Filiale bringen?“
„Also…äh….nun ja, wenn Sie den Kassenbon haben, innerhalb von vierzehn Tagen…“
„Jaha, ich weiß. Und wenn die vierzehn Tage rum sind?“
„Äh…nun…also…wenn Sie den Kassenbon noch haben…“, Stimme wird immer dünner, „…versuchen Sie es mal…“
„Danke für die Auskunft. Sie war sehr aufschlussreich.“
Ich habe mir kürzlich einen neuen Monitor zugelegt, um die Halswirbelsäule zu entlasten, denn es ist auf Dauer doch etwas anstrengend, immer nur am Notebook zu sitzen, zumal mich so ein dubioser Wanderschmerz im Schulter-Nackenbereich plagt. Und da ich ja nun permanent zuhause arbeite, fand ich, es sei an der Zeit, mal zu investieren.
Nun steht da also so ein etwas protzig wirkendes Breitbild-Dings (andere gibt es ja leider so gut wie nicht mehr) mitten auf meinem Schreibtisch und ich bin – total enttäuscht. Ich schaffe es einfach nicht, das Bild so einzustellen, dass es optimal für mich ist. Im Vergleich zu meinem alten, billigen A*us Notebookbildschirm ist dieses neue Hightech-Teil der reinste Müll. Die Buchstaben wirken dünn und unscharf und, was das Schlimmste ist, ich fühle mich nach kürzester Zeit nicht gut, wenn ich an dem Monitor arbeite. Ich kriege Kopfschmerzen und leichte Schwindelgefühle. Ich habe tagelang damit zugebracht, die Bildeinstellungen zu verändern, was nebenbei bemerkt ein ziemlicher Akt ist, da es dafür keine gut sichtbaren Knöpfe mehr gibt, sondern nur noch winzige, nahezu unsichtbare Symbole am Monitorrahmen, auf denen ich nun blind mit meinen Daumen herum drücke, in der Hoffnung, den richtigen Sensor zu treffen. Ich habe den Monitor auf meinem Schreibtisch hin und her geschoben, weil ich dachte, es hätte vielleicht etwas mit dem Abstand zu meinen Augen zu tun. Ich habe meine verschiedenen Brillen ausprobiert. Ich habe das Handbuch rauf und runter gelesen. Aber entweder bin ich zu dämlich oder dieser Monitor ist einfach nicht gut. Jedenfalls kriege ich nur minimale Verbesserungen hin, und darum lasse ich das Gerät mittlerweile immer häufiger ausgeschaltet.
Jemand hatte mir geraten, einen A*us zu kaufen. Ich habe mich dann für einen S*msung aus derselben Preisklasse entschieden, weil der energiesparender ist. Jetzt frage ich mich, ob ich mit dem A*us doch besser gefahren wäre. Oder ob ich erheblich mehr Geld hätte ausgeben müssen. Andererseits, mein Notebook war damals, wie gesagt, überhaupt nicht teuer.
So ist das eben manchmal. Man malt sich etwas richtig schön aus, hat ganz genaue Vorstellungen, wie es sein wird, und dann ist alles ganz anders und wird zu einer riesengroßen Enttäuschung. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Den Monitor weiter verkaufen? Jemanden finden, der ihn mir optimal einstellen kann? Ihn zurück geben? Ich bin ratlos. Und enttäuscht.