Futterneid
Eifersucht, so heißt es bei Wikipedia, entsteht, wenn der Partner Zuneigung, Liebe oder Aufmerksamkeit jemand anderem als einem selbst entgegenbringt und dadurch eine starke Verlustangst auslöst. Der Duden schlägt als Synonym das Wort „Futterneid“ vor. Das finde ich ganz passend.
Für mich ist Eifersucht Neid. Ich bin neidisch, weil eine andere Frau etwas bekommt, was ich nicht bekommen kann – jetzt im Moment nicht oder generell nicht. Ich habe Angst, selber zu kurz zu kommen, zu verhungern. Das ist ein fieses Gefühl. Dummerweise habe ich mich sehr oft in meinem Leben in Situationen begeben, in denen ich gar nicht anders konnte, als eifersüchtig zu werden. Ständig habe ich Männer mit anderen Frauen geteilt, mal einvernehmlich, mal unfreiwillig. Und das, wo das Wort „Vertrauen“ für mich ein Fremdwort ist, das ich kaum aussprechen kann. Wie schräg. Denn derartige Situationen kann man ja eigentlich nur mit sehr großem Vertrauen aushalten. Vertrauen in den Partner, vor allem aber in sich selbst.
Weil ich aber kein Vertrauen habe, streife ich ruhelos durch die Gegend, beäuge misstrauisch alle und jeden, glaube ständig, dass es jeden Augenblick vorbei ist mit Lust, Liebe und Glück. Ich dringe in die schmutzigsten Tiefen des Internets vor, schleiche auf geheimen Pfaden um das Leben wildfremder Menschen herum und werde zur übelsten Stalkerin aller Zeiten – rein virtuell zwar nur, aber immerhin. Das ist ziemlich ekelhaft.
Vor allem aber ist es ziemlich sinnlos. Letzten Endes weiß ich nicht, ob das, was ich zu sehen glaube, wirklich stimmt, ob die Worte, die ich lese, wirklich bedeuten, was ich in sie hinein deute. Meine Fantasie ist schmutziger und böser als die Wirklichkeit. Und vor allem viel ungerechter. Kriege ich etwa nicht alles, was ich brauche? Und wenn nicht, dann liegt das sicher nicht an den Männern, mit denen ich verkehre, sondern an mir. Ich muss mich ja nicht mit verheirateten Männern einlassen. Oder mit solchen, die immer mehrere Frauen parallel brauchen. Ich könnte das alles auch ganz anders haben. Aber wäre ich dann glücklicher? Wäre die Eifersucht weg? Vermutlich nicht. Denn es geht nicht um die äußeren Umstände, sondern um die inneren. Und solange ich nicht darauf vertraue, satt genug zu werden, ist es eigentlich wurscht, wer für mich kocht. Es reicht nie.
Für mich ist Eifersucht Neid. Ich bin neidisch, weil eine andere Frau etwas bekommt, was ich nicht bekommen kann – jetzt im Moment nicht oder generell nicht. Ich habe Angst, selber zu kurz zu kommen, zu verhungern. Das ist ein fieses Gefühl. Dummerweise habe ich mich sehr oft in meinem Leben in Situationen begeben, in denen ich gar nicht anders konnte, als eifersüchtig zu werden. Ständig habe ich Männer mit anderen Frauen geteilt, mal einvernehmlich, mal unfreiwillig. Und das, wo das Wort „Vertrauen“ für mich ein Fremdwort ist, das ich kaum aussprechen kann. Wie schräg. Denn derartige Situationen kann man ja eigentlich nur mit sehr großem Vertrauen aushalten. Vertrauen in den Partner, vor allem aber in sich selbst.
Weil ich aber kein Vertrauen habe, streife ich ruhelos durch die Gegend, beäuge misstrauisch alle und jeden, glaube ständig, dass es jeden Augenblick vorbei ist mit Lust, Liebe und Glück. Ich dringe in die schmutzigsten Tiefen des Internets vor, schleiche auf geheimen Pfaden um das Leben wildfremder Menschen herum und werde zur übelsten Stalkerin aller Zeiten – rein virtuell zwar nur, aber immerhin. Das ist ziemlich ekelhaft.
Vor allem aber ist es ziemlich sinnlos. Letzten Endes weiß ich nicht, ob das, was ich zu sehen glaube, wirklich stimmt, ob die Worte, die ich lese, wirklich bedeuten, was ich in sie hinein deute. Meine Fantasie ist schmutziger und böser als die Wirklichkeit. Und vor allem viel ungerechter. Kriege ich etwa nicht alles, was ich brauche? Und wenn nicht, dann liegt das sicher nicht an den Männern, mit denen ich verkehre, sondern an mir. Ich muss mich ja nicht mit verheirateten Männern einlassen. Oder mit solchen, die immer mehrere Frauen parallel brauchen. Ich könnte das alles auch ganz anders haben. Aber wäre ich dann glücklicher? Wäre die Eifersucht weg? Vermutlich nicht. Denn es geht nicht um die äußeren Umstände, sondern um die inneren. Und solange ich nicht darauf vertraue, satt genug zu werden, ist es eigentlich wurscht, wer für mich kocht. Es reicht nie.
Schlafzimmer - feinstrick - 19. Apr, 20:33
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spreewaldperle (Gast) - 25. Apr, 12:22
Schlussendlich stehe ich vor dem gleichen selbst reflektierenden Ergebnis...
Ich saß am WE mit Freundinnen zusammen. Meine Männergeschichten sind dann gern Thema, nur, dass ich es nur noch traurig finde, darüber zu berichten - während die Mädels sich förmlich nach frischen Geschichten meinerseits verzehren. Eine der beiden stellte die entscheidende Frage: "Was ich denn bei Frauenfreundschaften anderes tun würde? Denn dort wäre meine Verbindungen ja von großer Dauer und Intensivität geprägt." Bin noch am überlegen, was den Unterschied ausmacht. Auf Sex allein kann ich es schlecht reduzieren.
Ich saß am WE mit Freundinnen zusammen. Meine Männergeschichten sind dann gern Thema, nur, dass ich es nur noch traurig finde, darüber zu berichten - während die Mädels sich förmlich nach frischen Geschichten meinerseits verzehren. Eine der beiden stellte die entscheidende Frage: "Was ich denn bei Frauenfreundschaften anderes tun würde? Denn dort wäre meine Verbindungen ja von großer Dauer und Intensivität geprägt." Bin noch am überlegen, was den Unterschied ausmacht. Auf Sex allein kann ich es schlecht reduzieren.
feinstrick - 25. Apr, 19:33
Ich glaube, das sind uralte Gefühle, die nur von bestimmten Menschen ausgelöst werden. Mit Freundinnen habe ich dieses Problem auch nie. Mit Männern, denen ich nur rein freundschaftlich verbunden bin, ebenfalls nicht.
Bei mir sind es immer und ausschließlich die Männer, denen ich mich emotional verbunden fühle. Wohl, weil sie mich an meine frühsten Bindungen zu Männern erinnern - meinen Vater, meine Brüder. Allesamt Bindungen, die total schief gingen, in denen ich nicht lernen konnte, Vertrauen zu haben, in denen ich nicht wachsen und reifen durfte, in denen es nur darum ging, wer der Beste war - ein Spiel, das ich immer verlor, bloß, weil ich ein Mädchen war. Das scheint, man mag es kaum glauben, das gesamte spätere Leben zu prägen.
Bei mir sind es immer und ausschließlich die Männer, denen ich mich emotional verbunden fühle. Wohl, weil sie mich an meine frühsten Bindungen zu Männern erinnern - meinen Vater, meine Brüder. Allesamt Bindungen, die total schief gingen, in denen ich nicht lernen konnte, Vertrauen zu haben, in denen ich nicht wachsen und reifen durfte, in denen es nur darum ging, wer der Beste war - ein Spiel, das ich immer verlor, bloß, weil ich ein Mädchen war. Das scheint, man mag es kaum glauben, das gesamte spätere Leben zu prägen.
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