Worte, in denen man wohnen kann
Ich bereite ein Seminar vor, für das ich schon vor Ewigkeiten eine Zusage gemacht habe. Jetzt, während der Vorbereitung merke ich, dass ich auf das Thema überhaupt keine Lust mehr habe. Die Literatur dazu liegt seit Wochen unberührt auf meinem Schreibtisch. Aber so langsam wird die Zeit knapp, und widerstrebend beginne ich die Bücher zu sichten.
Und dann auf einmal bin ich mittendrin. Ich sitze den ganzen Nachmittag am Fenster in meinem alten Sessel, trinke Tee und lese. Sanfte Harfenklänge von Xenia Narati erfüllen den Raum. „Musik, in der man wohnen kann“ hat mal jemand dazu gesagt. Und wieder einmal staune ich darüber, wie man so schöne Worte finden und gleichzeitig in seinem Inneren so leer und kaputt sein kann. Ich hingegen bin ganz voll, erfüllt von dem, was ich lese. In mir breitet sich eine Ruhe und Klarheit aus, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Ich lese und lese, und immer mehr begreife ich: Hier geht es um mich, um mein Leben, meine ganz persönlichen Themen.
Ich habe immer noch keine Lust, das Seminar zu halten, aber ich bin fasziniert von dem Zufall, der mir diese Bücher gerade jetzt in die Hand gegeben hat. Jetzt, wo ich sie so dringend gebrauchen kann. Seltsam, denke ich, wie sich manchmal eins zum anderen wie Puzzlestücke ineinander fügt.
Die Musik ist vorbei. Vieles andere in meinem Leben auch. Aber es tut nicht mehr so weh, verliert an Härte, an sinnlosem Zorn, an uferloser Traurigkeit. Ich lasse los und nehme Abschied. Jedenfalls für den Moment.
„Die Kunst des Beendens“ heißt das Thema, um das es geht.
Und dann auf einmal bin ich mittendrin. Ich sitze den ganzen Nachmittag am Fenster in meinem alten Sessel, trinke Tee und lese. Sanfte Harfenklänge von Xenia Narati erfüllen den Raum. „Musik, in der man wohnen kann“ hat mal jemand dazu gesagt. Und wieder einmal staune ich darüber, wie man so schöne Worte finden und gleichzeitig in seinem Inneren so leer und kaputt sein kann. Ich hingegen bin ganz voll, erfüllt von dem, was ich lese. In mir breitet sich eine Ruhe und Klarheit aus, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Ich lese und lese, und immer mehr begreife ich: Hier geht es um mich, um mein Leben, meine ganz persönlichen Themen.
Ich habe immer noch keine Lust, das Seminar zu halten, aber ich bin fasziniert von dem Zufall, der mir diese Bücher gerade jetzt in die Hand gegeben hat. Jetzt, wo ich sie so dringend gebrauchen kann. Seltsam, denke ich, wie sich manchmal eins zum anderen wie Puzzlestücke ineinander fügt.
Die Musik ist vorbei. Vieles andere in meinem Leben auch. Aber es tut nicht mehr so weh, verliert an Härte, an sinnlosem Zorn, an uferloser Traurigkeit. Ich lasse los und nehme Abschied. Jedenfalls für den Moment.
„Die Kunst des Beendens“ heißt das Thema, um das es geht.
Wohnzimmer - feinstrick - 19. Sep, 22:34
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
flying turtle - 22. Sep, 00:48
Das haben Sie schön geschrieben..
feinstrick - 22. Sep, 21:59
Danke. :-)
rosmarin - 22. Sep, 20:16
setze ich mir gleich auf die wunschliste!
feinstrick - 22. Sep, 21:59
Was denn? Das Beendenlernen?
romeomikezulu - 22. Sep, 20:37
Und doch will man, was das Seminar angeht, seine Sache ja gut machen - und dann geht es Einem manchmal so wie in dem Spruch "Der Appetit kommt beim Essen".
Kaum hat man mit der -eigentlich ungeliebten- Arbeit
erst einmal begonnen, fällt das Weitermachen gar nicht mehr so schwer ...;-)
Viel Glück! :-)
Kaum hat man mit der -eigentlich ungeliebten- Arbeit
erst einmal begonnen, fällt das Weitermachen gar nicht mehr so schwer ...;-)
Viel Glück! :-)
feinstrick - 22. Sep, 22:04
Das Weitermachen wurde erst mal von einem anderen, noch viel ungeliebteren, Projekt gebremst. Tja, so kanns gehen ...
Aber ich bin mir auch sicher, dass am Ende auch der Spaß am Seminar kommt. Manchmal ist Unlust ja auch bloß ein Ausdruck von Angst, etwas nicht hinzukriegen. Und die verschwindet spätestens dann, wenn man vor der Meute steht und machen muss. ;-)
Aber ich bin mir auch sicher, dass am Ende auch der Spaß am Seminar kommt. Manchmal ist Unlust ja auch bloß ein Ausdruck von Angst, etwas nicht hinzukriegen. Und die verschwindet spätestens dann, wenn man vor der Meute steht und machen muss. ;-)
Trackback URL:
https://feinstrick.twoday-test.net/stories/8356988/modTrackback