Müde
Mein letzter Jahresrückblick fiel recht zornig aus. Dieses Mal fehlt mir die Power zum Brüllen, ich bin einfach nur müde. Erschöpft von einem Jahr, das mir in vielerlei Hinsicht einiges abverlangt hat, das unbarmherzig und hässlich war, traurig und anstrengend, warm, fröhlich und heiter, vor allem aber still und nachdenklich. Es war ein Jahr der leisen Töne, der stillen Auseinandersetzungen mit mir selbst, meinem Dasein, dem Leben an sich.
Beruflich war es ein überraschend gutes Jahr, jedenfalls, wenn ich auf meine Zahlen schaue. Außerdem habe ich ein Herzensprojekt sehr erfolgreich auf den Weg gebracht. Das macht mich dankbar und glücklich. Wirklich gefühlt habe ich den Erfolg komischerweise jedoch nur selten, dafür war ich innerlich zu sehr an anderen Orten.
Privat war es ein Jahr der intensiven Freundschaften und des kleinen Glücks. Das jüngste Kind in meiner Familie habe ich (natürlich!) sehr ins Herz geschlossen und finde es nur zauberhaft. Ich begegne ihm mit einer Gelassenheit, die ich bei seinen großen Geschwistern nicht immer hatte. Und dabei hätte ich erwartet, dass es genau anders herum sein würde.
Es war aber auch ein Jahr des Abschieds. Ich habe auf einer ungewöhnlichen Trauerfeier Abschied von einem großen Stück Familiengeschichte genommen. Und ich habe einen Herzensmenschen losgelassen, nicht, weil ich ihn nicht mehr liebte, sondern weil ich unser Miteinander nicht ertrug.
Ich habe sehr viel Zeit zuhause verbracht, manchmal freiwillig, manchmal gezwungenermaßen. Dabei sind Erkenntnisse gewachsen und Ideen gereift. Was sich daraus ergibt, werden die kommenden Jahre zeigen. Am Ende dieses stillen Jahres ging mir noch mal richtig fett die Puste aus und ich lag wochenlang krank im Bett. Jetzt finde ich, dass es allmählich reicht mit der Stille, dass es höchste Zeit ist für Abwechslung, für Neues und Abenteuerliches, für Veränderungen und Entdeckungen. Wohin die Reise geht? Keine Ahnung. Ich lasse mich überraschen.
An dieser Stelle möchte ich all meinen Lesern danken, von denen mir manche seit vielen Jahren die Treue halten. Ich weiß all Eure nachdenklichen, anregenden oder witzigen Kommentare sehr zu schätzen, genauso wie Euer stummes Mitlesen oder auch die gelegentlichen kleinen flattr-Beiträge, die mich immer wieder erfreuen. In letzter Zeit war hier nicht besonders viel los, das gebe ich zu. Das heißt nicht, dass ich nichts zu erzählen habe. Es findet nur häufiger an anderen Orten, mit anderen Medien statt. Aber ich nehme mir vor, diesem kleinen Blog im neuen Jahr wieder etwas mehr Leben einzuhauchen.
Frohe Weihnachten und ein gutes, lebendiges neues Jahr Euch allen!
PS: Und nächstes Jahr wird es endlich mal einen granatenmäßigen, begeisterten Jahresrückblick geben, das schwöre ich. So kann es ja nicht weitergehen.
Beruflich war es ein überraschend gutes Jahr, jedenfalls, wenn ich auf meine Zahlen schaue. Außerdem habe ich ein Herzensprojekt sehr erfolgreich auf den Weg gebracht. Das macht mich dankbar und glücklich. Wirklich gefühlt habe ich den Erfolg komischerweise jedoch nur selten, dafür war ich innerlich zu sehr an anderen Orten.
Privat war es ein Jahr der intensiven Freundschaften und des kleinen Glücks. Das jüngste Kind in meiner Familie habe ich (natürlich!) sehr ins Herz geschlossen und finde es nur zauberhaft. Ich begegne ihm mit einer Gelassenheit, die ich bei seinen großen Geschwistern nicht immer hatte. Und dabei hätte ich erwartet, dass es genau anders herum sein würde.
Es war aber auch ein Jahr des Abschieds. Ich habe auf einer ungewöhnlichen Trauerfeier Abschied von einem großen Stück Familiengeschichte genommen. Und ich habe einen Herzensmenschen losgelassen, nicht, weil ich ihn nicht mehr liebte, sondern weil ich unser Miteinander nicht ertrug.
Ich habe sehr viel Zeit zuhause verbracht, manchmal freiwillig, manchmal gezwungenermaßen. Dabei sind Erkenntnisse gewachsen und Ideen gereift. Was sich daraus ergibt, werden die kommenden Jahre zeigen. Am Ende dieses stillen Jahres ging mir noch mal richtig fett die Puste aus und ich lag wochenlang krank im Bett. Jetzt finde ich, dass es allmählich reicht mit der Stille, dass es höchste Zeit ist für Abwechslung, für Neues und Abenteuerliches, für Veränderungen und Entdeckungen. Wohin die Reise geht? Keine Ahnung. Ich lasse mich überraschen.
An dieser Stelle möchte ich all meinen Lesern danken, von denen mir manche seit vielen Jahren die Treue halten. Ich weiß all Eure nachdenklichen, anregenden oder witzigen Kommentare sehr zu schätzen, genauso wie Euer stummes Mitlesen oder auch die gelegentlichen kleinen flattr-Beiträge, die mich immer wieder erfreuen. In letzter Zeit war hier nicht besonders viel los, das gebe ich zu. Das heißt nicht, dass ich nichts zu erzählen habe. Es findet nur häufiger an anderen Orten, mit anderen Medien statt. Aber ich nehme mir vor, diesem kleinen Blog im neuen Jahr wieder etwas mehr Leben einzuhauchen.
Frohe Weihnachten und ein gutes, lebendiges neues Jahr Euch allen!
PS: Und nächstes Jahr wird es endlich mal einen granatenmäßigen, begeisterten Jahresrückblick geben, das schwöre ich. So kann es ja nicht weitergehen.
Wohnzimmer - feinstrick - 23. Dez, 23:50
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Finchen1976 - 24. Dez, 11:58
Muss denn SO nicht ein Jahr sein? Das hörte sich schon nach Abwechslung an. So ähnlich fällt auch mein Rückblick aus. Überraschend, festzustellen, dass es gar nicht soooo schlecht war.
Schön, dass Du wieder mehr bloggen magst. :-) Allerdings sind die ECHTEN Konversationen und Menschen dem virtuellen Leben vorzuziehen. Immer.
Dir auch Frohe Weihnachten und ein gesundes, gutes 2014.
Schön, dass Du wieder mehr bloggen magst. :-) Allerdings sind die ECHTEN Konversationen und Menschen dem virtuellen Leben vorzuziehen. Immer.
Dir auch Frohe Weihnachten und ein gesundes, gutes 2014.
feinstrick - 1. Jan, 20:30
Danke. :-)
Abwechslung gab es durchaus, ja. Aber auch sehr viel mühsame Eintönigkeit. Ich hoffe daher, dass das neue Jahr lebendiger wird.
Klar, echte Konversationen sind immer den virtuellen vorzuziehen. Allerdings bin ich auch virtuell anderweitig unterwegs. Und das frisst mehr Zeit, als mir lieb ist.
Abwechslung gab es durchaus, ja. Aber auch sehr viel mühsame Eintönigkeit. Ich hoffe daher, dass das neue Jahr lebendiger wird.
Klar, echte Konversationen sind immer den virtuellen vorzuziehen. Allerdings bin ich auch virtuell anderweitig unterwegs. Und das frisst mehr Zeit, als mir lieb ist.
testsiegerin - 24. Dez, 19:37
Ihnen auch, liebe Frau Feinstrick. Ich lese hier sehr, sehr gerne, weil Sie wunderbare fein stricken. Grad die Unregelmäßigkeiten des Lebens und der Wolle machen das Gestrickte sehr lebendig und schön. Ihre Texte wärmen, weil sie so menschlich sind. Außerdem hat es schon auch etwas tröstendes, wenn sich andere auch gelegentlich an den Widrigkeiten des Lebens verstricken ;-) ... Natürlich wünsche ich Ihnen ein Jahr ohne verfilzte Wolle. Möge das Glück Ihnen im kommenden Jahr nicht abreißen.
feinstrick - 1. Jan, 20:32
Hach, was für ein wundervolles Kompliment! Und so zauberhaft verpackt! Ich danke Ihnen sehr und wünsche Ihnen ebenfalls ein möglichst unverfilztes neues Jahr. (Andererseits wärmt Filz ja so schön.)
bonanzaMARGOT - 29. Dez, 16:49
2013 gehört auch nicht gerade zu meinen glorreichen jahren.
es ist nicht immer einfach, sich ... in die richtige richtung zu bewegen, weg von etwas, was einem nicht gut tut.
das ständige aushalten schafft unzufriedenheit und deprimiert.
ich halte aus.
es braucht auch die richtigen impulse zur richtigen zeit, oder?
es ist nicht immer einfach, sich ... in die richtige richtung zu bewegen, weg von etwas, was einem nicht gut tut.
das ständige aushalten schafft unzufriedenheit und deprimiert.
ich halte aus.
es braucht auch die richtigen impulse zur richtigen zeit, oder?
feinstrick - 1. Jan, 20:33
Die richtigen Impulse sind extrem wichtig, ja! Ich habe nicht ausgehalten, sondern eher durchgehalten. Aber ich hoffe, dass bald wieder Genießen und Verweilen mehr im Vordergrund stehen.
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