Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Eine Kollegin, mit der ich eng kooperiert habe, hat sich von einem Tag auf den anderen von mir zurückgezogen. Ohne Angaben von Gründen hat sie den Kontakt abgebrochen. Auf die Frage nach dem Warum habe ich bis heute keine Antwort erhalten. Mich verstört derartiges Verhalten immer. Ich quäle mich mit Selbstvorwürfen und brüte darüber nach, was ich falsch gemacht haben könnte. Gleichzeitig bin ich nicht in der Lage, von mir aus die Kommunikation wieder aufzunehmen und noch mal genauer nach Gründen zu forschen.
Ich erhalte eine Mail von einem verflossenen Liebhaber, Jahre ist das her, ach was, Jahrzehnte. Er hofft, dass ich mich an ihn erinnere. Zugegeben, im ersten Moment verbinde ich mit seinem Namen gar nichts, dann kommt die Erinnerung – peinlich, beschämend fast. Was will der Kerl nach so vielen Jahren? Diesmal bin ich es, die im Schweigen versinkt. Ich weiß einfach nicht, was ich schreiben soll. Und ich verfluche meinen Hang, mich überall im Internet zu präsentieren, so dass man mich leicht finden kann. Manchmal ist es besser, wenn man von jemandem nie wieder etwas hört.
Ich bin in mancherlei Hinsicht in einer Atmosphäre großer Sprachlosigkeit aufgewachsen und merke, dass mich diese kindlichen Erfahrungen bis heute prägen. Manchmal weiß ich einfach nicht, wie ich reagieren soll. Es fällt mir schwer, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, und ich ziehe mich lieber enttäuscht und verletzt zurück, statt aktiv einen Konflikt zu lösen. Dann wieder bereue ich es, dass ich Menschen leichtfertig sehr Intimes anvertraut habe, dass ich zu rasch Vertrauen gefasst und mich verwundbar gemacht habe. Die richtige Balance zu finden, ist schwierig. Und wenn dann auch noch mein Gegenüber aus meiner Sicht merkwürdig reagiert, wünsche ich mich auf eine einsame Insel, auf der ich lediglich Selbstgespräche führen muss. Da weiß ich wenigstens, woran ich bin.
Ich erhalte eine Mail von einem verflossenen Liebhaber, Jahre ist das her, ach was, Jahrzehnte. Er hofft, dass ich mich an ihn erinnere. Zugegeben, im ersten Moment verbinde ich mit seinem Namen gar nichts, dann kommt die Erinnerung – peinlich, beschämend fast. Was will der Kerl nach so vielen Jahren? Diesmal bin ich es, die im Schweigen versinkt. Ich weiß einfach nicht, was ich schreiben soll. Und ich verfluche meinen Hang, mich überall im Internet zu präsentieren, so dass man mich leicht finden kann. Manchmal ist es besser, wenn man von jemandem nie wieder etwas hört.
Ich bin in mancherlei Hinsicht in einer Atmosphäre großer Sprachlosigkeit aufgewachsen und merke, dass mich diese kindlichen Erfahrungen bis heute prägen. Manchmal weiß ich einfach nicht, wie ich reagieren soll. Es fällt mir schwer, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, und ich ziehe mich lieber enttäuscht und verletzt zurück, statt aktiv einen Konflikt zu lösen. Dann wieder bereue ich es, dass ich Menschen leichtfertig sehr Intimes anvertraut habe, dass ich zu rasch Vertrauen gefasst und mich verwundbar gemacht habe. Die richtige Balance zu finden, ist schwierig. Und wenn dann auch noch mein Gegenüber aus meiner Sicht merkwürdig reagiert, wünsche ich mich auf eine einsame Insel, auf der ich lediglich Selbstgespräche führen muss. Da weiß ich wenigstens, woran ich bin.
Wohnzimmer - feinstrick - 20. Apr, 11:26
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
captain (Gast) - 22. Apr, 09:49
Das kenn ich. Nur zu gut. Es nervt. Wird aber besser mit dem älter werden, welches ja nicht immer schlecht ist.
feinstrick - 22. Apr, 19:45
Manches wird leichter, das stimmt. Anderes leider aber nicht.
captain (Gast) - 23. Apr, 18:19
große Weißheit gelassen ausgesprochen...
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