Gestorben
Dreimal träumte ich in den letzten Wochen kurz hintereinander vom Tod. Erst starben meine Geschwister, dann bereitete ich mich auf meinen eigenen Tod vor. Das Sterben meiner Schwester und meines Bruders erschütterte mich zutiefst und ließ mich völlig verstört aufwachen, und angesichts meiner eigenen Endlichkeit vergoss ich noch im Schlaf verzweifelte Tränen.
Irgendetwas scheint in mir abzusterben, sich zu verändern, zu erneuern. Ist das ein Zeichen dafür, dass ein langer Lebensabschnitt zu Ende geht? Eine Zeit, die mit einer großen Suche verbunden war. Suche nach Glück, nach Erfüllung von Sehnsüchten, nach Liebe und Geborgenheit. Ich habe an Illusionen festgehalten, mich in Sackgassen manövriert, mich beruflich ins Aus geschossen und privat viel riskiert, aber noch mehr verloren.
Und jetzt? Was wird jetzt kommen? Noch hat sich nicht viel geändert. Gut, beruflich schon, aber innerlich scheine ich immer noch die Alte zu sein mit den gleichen Ängsten und Unsicherheiten, der gleichen Sehnsucht und Suche wie eh und je. Ich schleppe noch eine Menge Altlasten mit mir herum, ungeklärte Geschichten, die mich quälen und lähmen. Ich schleppe MICH mit mir herum. Aber das lässt sich nicht ändern. Vielleicht sollte ich stattdessen lernen, mich mehr zu akzeptieren, so wie ich bin, und nicht ständig versuchen, mich umzuformen, damit ich in die Normen passe, die man mir vorgibt. Mir scheint, vor mir liegt noch ein sehr, sehr langer Weg. Aber Veränderung findet nur statt, wenn man sich bewegt. Und seien die Schritte noch so winzig, die man macht, die Rückschläge noch so groß. Irgendwann wird man irgendwo ankommen. Oder?
Irgendetwas scheint in mir abzusterben, sich zu verändern, zu erneuern. Ist das ein Zeichen dafür, dass ein langer Lebensabschnitt zu Ende geht? Eine Zeit, die mit einer großen Suche verbunden war. Suche nach Glück, nach Erfüllung von Sehnsüchten, nach Liebe und Geborgenheit. Ich habe an Illusionen festgehalten, mich in Sackgassen manövriert, mich beruflich ins Aus geschossen und privat viel riskiert, aber noch mehr verloren.
Und jetzt? Was wird jetzt kommen? Noch hat sich nicht viel geändert. Gut, beruflich schon, aber innerlich scheine ich immer noch die Alte zu sein mit den gleichen Ängsten und Unsicherheiten, der gleichen Sehnsucht und Suche wie eh und je. Ich schleppe noch eine Menge Altlasten mit mir herum, ungeklärte Geschichten, die mich quälen und lähmen. Ich schleppe MICH mit mir herum. Aber das lässt sich nicht ändern. Vielleicht sollte ich stattdessen lernen, mich mehr zu akzeptieren, so wie ich bin, und nicht ständig versuchen, mich umzuformen, damit ich in die Normen passe, die man mir vorgibt. Mir scheint, vor mir liegt noch ein sehr, sehr langer Weg. Aber Veränderung findet nur statt, wenn man sich bewegt. Und seien die Schritte noch so winzig, die man macht, die Rückschläge noch so groß. Irgendwann wird man irgendwo ankommen. Oder?
Wohnzimmer - feinstrick - 11. Jun, 09:25
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kid37 - 11. Jun, 11:39
Ja, Schritt für Schritt. Vielleicht bleibt die Sehnsucht, vielleicht definiert man sich und seinen Lebensentwurf aktiv um. Es gilt, selbst am Ruder zu sein.
feinstrick - 11. Jun, 12:18
Ja, genau, selbst am Ruder zu bleiben, die Richtung vorzugeben, ist ganz wichtig. Und die Sehnsucht gehört vielleicht zum Leben dazu, wer weiß. Ist man nicht eigentlich längst tot, wenn man keine Sehnsucht mehr verspürt?
Michael (Gast) - 11. Jun, 12:52
So wie dieser Beitrag formuliert ist könnte ich glauben, dass er von mir handelt mit Ausnahme der beruflichen Situation. Da ist das Ende bei mir anders. Und ankommen wird man nie. Nicht mal am Ende. Das glaube ich mittlerweile überhaupt nicht mehr. Mehr so ein ewiges Reisen mit Ruhepausen darin. Früher war ich zu blöd um überhaupt die Pausen zu erkennen, das nur am Rande. Jetzt bin ich abgeschwiffen ... eigentlich wollte ich schreiben, dass mich das ganz schön heftig berührt hat eben "so von mir" zu lesen.
feinstrick - 11. Jun, 13:55
Das mit den Pausen kenne ich auch. Ich denke dann immer, jetzt sei Endstation und es würde sich nie, nie wieder irgendwas bewegen. Jedes Mal falle ich da wieder drauf rein.
Anderswo von sich selbst zu lesen, kenne ich auch sehr gut. Ich glaube, das liegt zum einen am Bloggen an sich, bei dem viele Blogger sich sehr öffnen und wildfremden Leuten sehr private Dinge preisgeben, die man sonst nie von ihnen erfahren würde. Und dann liegt es daran, dass man meistens bei den Bloggern mitliest, mit denen man irgendwie im Geiste seelenverwandt ist, denn sonst würde einen deren Mist ja gar nicht interessieren.
Anderswo von sich selbst zu lesen, kenne ich auch sehr gut. Ich glaube, das liegt zum einen am Bloggen an sich, bei dem viele Blogger sich sehr öffnen und wildfremden Leuten sehr private Dinge preisgeben, die man sonst nie von ihnen erfahren würde. Und dann liegt es daran, dass man meistens bei den Bloggern mitliest, mit denen man irgendwie im Geiste seelenverwandt ist, denn sonst würde einen deren Mist ja gar nicht interessieren.
HD (Gast) - 12. Jun, 11:37
Hallo Kätchen.
Vor langer Zeit hab ich mal irgendwo einen Spruch aufgeschnappt der lautete so: "Life is what happens to you while you are busy making other plans" - Keine Ahnung ob Du den auch schon mal gehört hast & wie Du den findest aber ich finde den ziemlich gut...
Einen Teil seines Lebens kann man sicher "an"planen aber der Rest geschieht dann doch mehr oder minder zufällig... Die eigentliche Aufgabe liegt dann meines Erachtens darin, dass man sich an den schönen Dingen freut die einem widerfahren und sich von diesen ermutigen lässt und sich nicht von den unschönen Vorkommnissen entmutigen und ausbremsen lässt...
Folge also am besten der Empfehlung: Schemes heru nefer s:mech mech!
Es grüßt Dich wie immer freundlichst
HD
Vor langer Zeit hab ich mal irgendwo einen Spruch aufgeschnappt der lautete so: "Life is what happens to you while you are busy making other plans" - Keine Ahnung ob Du den auch schon mal gehört hast & wie Du den findest aber ich finde den ziemlich gut...
Einen Teil seines Lebens kann man sicher "an"planen aber der Rest geschieht dann doch mehr oder minder zufällig... Die eigentliche Aufgabe liegt dann meines Erachtens darin, dass man sich an den schönen Dingen freut die einem widerfahren und sich von diesen ermutigen lässt und sich nicht von den unschönen Vorkommnissen entmutigen und ausbremsen lässt...
Folge also am besten der Empfehlung: Schemes heru nefer s:mech mech!
Es grüßt Dich wie immer freundlichst
HD
Wildgans (Gast) - 12. Jun, 15:51
Mist?
liebe frau feinstrick, seit einer weile lese ich hier ab und zu- und JA, es gibt ansätze von ähnlicher wellenlänge, was ich aber nie als MIST bezeichnen würde- vielleicht ist dir da auch nur die sprache ein wenig ausgerutscht...?
gruß von sonia
gruß von sonia
feinstrick - 12. Jun, 19:00
@Wildgans: Nun ja, mit "Mist" meinte ich eigentlich nur so manchen Beitrag, den ich hier schreibe. Sprache ausgerutscht? Hm, vielleicht. Ich bin aber auch immer sehr kritisch mit meinen Texten. Dass man auf einer Wellenlänge liegt, ist natürlich kein Mist, sondern eine feine Sache. :-)
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