Herzensmänner
Er steht plötzlich in der Tür, und ich freue mich riesig. Es ist so schön mit ihm, so vertraut, so nah. Und vor allem so unkompliziert. Ich erzähle von meinen Männerproblemen, er von seinen Frauenproblemen. Wir verstehen uns fast ohne Worte, und kurz denke ich: Warum haben wir uns eigentlich nie zusammengetan? Komplizierter als alles, was ich bisher hatte und habe, wäre das auch nicht geworden. Er vermisst seine Wohnung, und ich bin begeistert, als er erzählt, dass er im Herbst definitiv in meine Nachbarschaft zurückkehren will. Das ist die schönste Nachricht des Tages, wenn nicht gar der Woche. Alles wird gut!
Einem anderen Mann erzähle ich von dem feinen Riss, den ich zwischen ihm und mir seit ein paar Tagen spüre. Er gibt Deutungen ab, die mich nachdenklich machen. Aber stimmt das wirklich alles so? Keine Ahnung. Wir kuscheln miteinander auf seinem Sofa, und ich genieße das und denke gleichzeitig: Hä, was mache ich denn hier? Behutsam löse ich mich von ihm, und als er sagt: „Schön zu wissen, dass du jetzt wieder auf dem Markt bist“, schüttele ich energisch den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“ Jedenfalls nicht so. Nicht für ihn.
Ich habe Verabredungen mit fremden Männern. Ich fühle mich zehn Jahre jünger, wie damals, als ich in einer haltlosen Zeit von einem Mann zum nächsten gezogen bin, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne mich auf Nähe einlassen zu können. Noch habe ich keinen der Männer getroffen, und ich bin eher skeptisch. Vielleicht kneift ja noch einer oder hat das Foto seines besten Freundes ins Netz gestellt. Alles schon erlebt. Aber ich merke, wie sehr mich der Gedanke an fremde Haut und Sex mit einem Unbekannten beschäftigt. Ich bin neugierig, und gleichzeitig spüre ich ein Unbehagen, das ich früher nicht hatte. Eigentlich will ich das alles doch gar nicht. Im Grunde ist das nur eine Art Trotzreaktion. „Was du kannst, kann ich schon lange“, möchte ich Mr. Obercasanova zurufen. Und dann wird mir sehr weh ums Herz, und ich denke darüber nach, was Menschen alles anstellen, nur, um sich ihren eigenen Gefühlen nicht stellen zu müssen. So verschieden er und ich auch sein mögen, aber diese Kunst beherrschen wir beide in Vollendung.
Einem anderen Mann erzähle ich von dem feinen Riss, den ich zwischen ihm und mir seit ein paar Tagen spüre. Er gibt Deutungen ab, die mich nachdenklich machen. Aber stimmt das wirklich alles so? Keine Ahnung. Wir kuscheln miteinander auf seinem Sofa, und ich genieße das und denke gleichzeitig: Hä, was mache ich denn hier? Behutsam löse ich mich von ihm, und als er sagt: „Schön zu wissen, dass du jetzt wieder auf dem Markt bist“, schüttele ich energisch den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“ Jedenfalls nicht so. Nicht für ihn.
Ich habe Verabredungen mit fremden Männern. Ich fühle mich zehn Jahre jünger, wie damals, als ich in einer haltlosen Zeit von einem Mann zum nächsten gezogen bin, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne mich auf Nähe einlassen zu können. Noch habe ich keinen der Männer getroffen, und ich bin eher skeptisch. Vielleicht kneift ja noch einer oder hat das Foto seines besten Freundes ins Netz gestellt. Alles schon erlebt. Aber ich merke, wie sehr mich der Gedanke an fremde Haut und Sex mit einem Unbekannten beschäftigt. Ich bin neugierig, und gleichzeitig spüre ich ein Unbehagen, das ich früher nicht hatte. Eigentlich will ich das alles doch gar nicht. Im Grunde ist das nur eine Art Trotzreaktion. „Was du kannst, kann ich schon lange“, möchte ich Mr. Obercasanova zurufen. Und dann wird mir sehr weh ums Herz, und ich denke darüber nach, was Menschen alles anstellen, nur, um sich ihren eigenen Gefühlen nicht stellen zu müssen. So verschieden er und ich auch sein mögen, aber diese Kunst beherrschen wir beide in Vollendung.
Wohnzimmer - feinstrick - 21. Apr, 17:25
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