Eine Nichtbeziehung
„Ich habe Angst, dass du mich übersiehst und vergisst.“ „Das kann gar nicht passieren. Ich kann dich überhaupt nicht mehr vergessen.“ Das klingt wie eine kleine Liebeserklärung, aber natürlich darf es nicht so genannt werden, das würde uns beide nur noch nervöser machen, genauso, wie man das Ganze nicht Beziehung nennen darf. Wir sind lediglich von einer unverbindlichen in eine verbindliche Affäre geglitten, das ist alles. Und doch berühren mich seine Worte sehr. Vor allem aber trösten und beruhigen sie mich.
Vorangegangen ist eine kleine Auseinandersetzung, die, wie die meisten zwischenmenschlichen Konflikte, auf einem Missverständnis beruht. Er fürchtete, ich wolle ihn vereinnahmen (was gar nicht der Fall war) und zog sich etwas zurück. Daraufhin fürchtete ich, er werde mir abhanden kommen (was er gar nicht vorhatte), wurde missgelaunt und fordernd. Wir steckten fest. Doch irgendwie schafften wir zwei Angsthasen es, offen miteinander zu sprechen. Hinterher waren wir beide total erschöpft, aber zufrieden. „Wir führen hier ja Gespräche wie in einer richtigen Beziehung“, sagt er. „Das wollte ich doch gar nicht. Aber wer weiß, wozu es gut ist.“
Ich glaube ja, dass Menschen einander nicht zufällig begegnen, sondern dass wir alle voneinander lernen. Was er durch mich lernt, weiß ich nicht. Aber ich weiß, was ich von ihm lerne: Loslassen und Vertrauen haben. Das ist mein Lebensthema, und ich scheitere immer wieder daran. Jetzt setze ich mich zum ersten Mal bewusst damit auseinander. Dieser Mann kommt mir dabei wie ein Geschenk des Himmels vor. Hochsensibel reagiert er unmittelbar auf alles, was ich sage und tue. Er ruft garantiert immer dann an, wenn ich am wenigsten damit rechne und so richtig gar nicht an ihn denke. Weihnachten zum Beispiel. Aber wehe, ich sehne ihn herbei. Dann ist wochenlang Funkstille, als würde er genau spüren, was ich denke. „Du kriegst alles, was ich geben kann“, sagt er, aber sobald ich den leisesten Druck ausübe, kriege ich gar nichts. Das verwirrt mich und macht mich nervös. Ständig habe ich das Gefühl, etwas falsch zu machen, und manchmal denke ich, dass das alles diese Anstrengung nicht wert ist.
Dabei ist es in Wahrheit überhaupt nicht anstrengend, sondern eigentlich wunderbar bequem. Ich muss nicht mehr strampeln und kämpfen, mich nicht wer weiß wie anstrengen, aus Angst, nur gemocht zu werden, wenn ich die Beste bin. Eigentlich muss ich einfach nur ich sein. Dann bin ich nämlich total entspannt, ganz bei mir und lasse alles andere los. Und prompt werde ich reich beschenkt mit Zuneigung, Leidenschaft, Zärtlichkeit, Fürsorge. Leichter geht es doch gar nicht. Was kann das Leben einfach sein. Theoretisch jedenfalls.
Vorangegangen ist eine kleine Auseinandersetzung, die, wie die meisten zwischenmenschlichen Konflikte, auf einem Missverständnis beruht. Er fürchtete, ich wolle ihn vereinnahmen (was gar nicht der Fall war) und zog sich etwas zurück. Daraufhin fürchtete ich, er werde mir abhanden kommen (was er gar nicht vorhatte), wurde missgelaunt und fordernd. Wir steckten fest. Doch irgendwie schafften wir zwei Angsthasen es, offen miteinander zu sprechen. Hinterher waren wir beide total erschöpft, aber zufrieden. „Wir führen hier ja Gespräche wie in einer richtigen Beziehung“, sagt er. „Das wollte ich doch gar nicht. Aber wer weiß, wozu es gut ist.“
Ich glaube ja, dass Menschen einander nicht zufällig begegnen, sondern dass wir alle voneinander lernen. Was er durch mich lernt, weiß ich nicht. Aber ich weiß, was ich von ihm lerne: Loslassen und Vertrauen haben. Das ist mein Lebensthema, und ich scheitere immer wieder daran. Jetzt setze ich mich zum ersten Mal bewusst damit auseinander. Dieser Mann kommt mir dabei wie ein Geschenk des Himmels vor. Hochsensibel reagiert er unmittelbar auf alles, was ich sage und tue. Er ruft garantiert immer dann an, wenn ich am wenigsten damit rechne und so richtig gar nicht an ihn denke. Weihnachten zum Beispiel. Aber wehe, ich sehne ihn herbei. Dann ist wochenlang Funkstille, als würde er genau spüren, was ich denke. „Du kriegst alles, was ich geben kann“, sagt er, aber sobald ich den leisesten Druck ausübe, kriege ich gar nichts. Das verwirrt mich und macht mich nervös. Ständig habe ich das Gefühl, etwas falsch zu machen, und manchmal denke ich, dass das alles diese Anstrengung nicht wert ist.
Dabei ist es in Wahrheit überhaupt nicht anstrengend, sondern eigentlich wunderbar bequem. Ich muss nicht mehr strampeln und kämpfen, mich nicht wer weiß wie anstrengen, aus Angst, nur gemocht zu werden, wenn ich die Beste bin. Eigentlich muss ich einfach nur ich sein. Dann bin ich nämlich total entspannt, ganz bei mir und lasse alles andere los. Und prompt werde ich reich beschenkt mit Zuneigung, Leidenschaft, Zärtlichkeit, Fürsorge. Leichter geht es doch gar nicht. Was kann das Leben einfach sein. Theoretisch jedenfalls.
Schlafzimmer - feinstrick - 15. Jan, 22:35
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