Geschnatter
Das war eine Woche im Ausnahmezustand. Fast wie in alten Zeiten kribbelte und prickelte es, schwirrte und surrte um mich herum – und auch in mir drin, ich gebe es zu. Ich habe mich wieder mal in die Niederungen des Online-Flirts begeben, war mir für nichts zu schade, habe nächtelang geduldig die idiotischsten Anfragen beantwortet, freche Mailwechsel gehabt und mich berauscht am Witz und Temperament mancher Herren da draußen. Doch, ja, ich bin immer wieder überrascht, wie viele von ihnen es verstehen, verbal zu spielen, mit Worten zu locken und zu werben, neugierig zu machen, mich zum Lachen zu bringen und mein Herz hüpfen zu lassen.
Freilich sollte ich mittlerweile alt genug sein, um zu wissen, dass dieses Online-Flirten eine Kunstform ist, die mit dem realen Leben absolut nichts zu tun hat. So folgten – wenig überraschend - die Bruchlandungen Schlag auf Schlag. Ein Mann brach den Kontakt mitten im Satz ab, als er mein Foto sah, ein anderer log so plump und durchschaubar, dass ich nur den Kopf schütteln konnte, ein dritter wollte sofort zu mir nach Hause kommen, nachdem wir zehn Worte gewechselt hatten, ein vierter verabredete sich mit mir zu Kaffee und mehr – und versetzte mich dann auf unverzeihliche Weise.
Heute Abend fühle ich mich sehr geerdet und sehr müde. Nach all dem Geschnatter und Gegacker bin ich wieder ernüchtert. Ich merke, dass es in meinem Alter albern und idiotisch ist, bei Minusgraden mit viel zu dünnem Fummel frierend herum zu rennen, um wildfremde Kerle zu beeindrucken, die mich eigentlich überhaupt nicht interessieren. Die fiese Spiele spielen und sich für den Nabel der Welt halten, in Wahrheit aber bloß Windeier sind, die ich nicht brauche – nicht mehr brauche.
Ich sitze daher gemütlich auf meinem Sofa, in Wollsocken und Jogginghose, ohne das Bedürfnis, irgendwen beeindrucken zu wollen. Gerade rechtzeitig fiel mir wieder ein, dass dieser Zirkus da draußen absolut nichts bedeutet, und ich sinke erleichtert in mich zusammen, dankbar, dass ich heute endlich mal wieder zu zivilisierten Zeiten ins Bett gehen kann.
Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass der Vollmond vorbei ist.
Freilich sollte ich mittlerweile alt genug sein, um zu wissen, dass dieses Online-Flirten eine Kunstform ist, die mit dem realen Leben absolut nichts zu tun hat. So folgten – wenig überraschend - die Bruchlandungen Schlag auf Schlag. Ein Mann brach den Kontakt mitten im Satz ab, als er mein Foto sah, ein anderer log so plump und durchschaubar, dass ich nur den Kopf schütteln konnte, ein dritter wollte sofort zu mir nach Hause kommen, nachdem wir zehn Worte gewechselt hatten, ein vierter verabredete sich mit mir zu Kaffee und mehr – und versetzte mich dann auf unverzeihliche Weise.
Heute Abend fühle ich mich sehr geerdet und sehr müde. Nach all dem Geschnatter und Gegacker bin ich wieder ernüchtert. Ich merke, dass es in meinem Alter albern und idiotisch ist, bei Minusgraden mit viel zu dünnem Fummel frierend herum zu rennen, um wildfremde Kerle zu beeindrucken, die mich eigentlich überhaupt nicht interessieren. Die fiese Spiele spielen und sich für den Nabel der Welt halten, in Wahrheit aber bloß Windeier sind, die ich nicht brauche – nicht mehr brauche.
Ich sitze daher gemütlich auf meinem Sofa, in Wollsocken und Jogginghose, ohne das Bedürfnis, irgendwen beeindrucken zu wollen. Gerade rechtzeitig fiel mir wieder ein, dass dieser Zirkus da draußen absolut nichts bedeutet, und ich sinke erleichtert in mich zusammen, dankbar, dass ich heute endlich mal wieder zu zivilisierten Zeiten ins Bett gehen kann.
Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass der Vollmond vorbei ist.
Schlafzimmer - feinstrick - 21. Jan, 22:37
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