Der Drei-Punkte-Plan
An ihrem 40. Geburtstag verkündete meine Schwester T. im Kreise zahlreicher Freunde, es sei nun genug mit dem täglichen Einerlei, sie bräuchte dringend eine Veränderung in ihrem Leben. Sie habe sich drei Dinge überlegt, die dazu beitragen könnten, und sie werde alles daran setzen, dass eins davon in nächster Zeit eintreten werde.
„Erstens“, erklärte sie den gespannten Zuhörern, „könnte ich ja noch mal schwanger werden. Meine drei Kinder sind mittlerweile alle sehr selbständig, da fehlen mir die echten Herausforderungen. Zweitens könnte ich beruflich endlich mal aktiv werden. Nach dem Studium war ich immer nur Mutter und Hausfrau. Jetzt hätte ich endlich wieder Zeit für anderes. Und wenn das alles nicht klappt, gibt es ja noch Punkt drei: Ich könnte mal einen neuen Mann gebrauchen.“
Ihr Gatte, der M., saß derweilen neben ihr und lächelte freundlich in die Runde. Wie das bei allen Männern so ist, nahm er Punkt drei natürlich überhaupt nicht ernst.
Sie fingen mit Punkt eins an. Spontan entschieden T. und M. kurz nach der Geburtstagsfeier, sich nicht mehr um Verhütung zu scheren. Wenige Wochen später wurde T. von schrecklicher Übelkeit geplagt. „Oh Gott“, sagte sie entsetzt zu M. „Muss ich jetzt wieder ein halbes Jahr diese grauenvolle Übelkeit aushalten? Das überlebe ich nicht.“ Ihre Schwangerschaften waren stets sehr unangenehm, die Geburten fast traumatisch verlaufen. „Scheiße“, sagte der M. schockiert. „Dann muss ich ein größeres Auto kaufen. Dabei haben wir das alte doch erst seit ein paar Monaten.“
Es stellte sich zum Glück heraus, dass T. nur eine Magenverstimmung hatte und nicht schwanger war. Sie und M. waren sehr erleichtert darüber, und seitdem verhüten sie wieder ganz gewissenhaft.
Damit landete T. unweigerlich bei Punkt zwei. In langen Gesprächen entlockte ich ihr Bedürfnisse, Wünsche und Ziele – nur, um herauszufinden, dass sie keinen blassen Schimmer hat, was sie in beruflicher Hinsicht mit ihrem Leben anstellen möchte. „Es soll Spaß machen, das ist das Wichtigste. Ich will nicht in irgendeinem Laden rumstehen, bloß, um sagen zu können, dass ich berufstätig bin.“ Nun hat T., wie gesagt, nach dem Studium nie gearbeitet, ganze dreizehn Jahre lang. Da ist es gar nicht so einfach, in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen. „Am besten machst du dich auch selbstständig, so wie ich“, schlage ich vor. „Da kannst du machen, wozu du Lust hast. Und da du existenziell durch deinen Mann abgesichert bist, musst du dir nicht mal ums Geld Sorgen machen.“ T. ist skeptisch. Und ratlos.
Und ich frage mich gespannt, ob und wann sie wohl Punkt drei in Angriff nehmen wird.
„Erstens“, erklärte sie den gespannten Zuhörern, „könnte ich ja noch mal schwanger werden. Meine drei Kinder sind mittlerweile alle sehr selbständig, da fehlen mir die echten Herausforderungen. Zweitens könnte ich beruflich endlich mal aktiv werden. Nach dem Studium war ich immer nur Mutter und Hausfrau. Jetzt hätte ich endlich wieder Zeit für anderes. Und wenn das alles nicht klappt, gibt es ja noch Punkt drei: Ich könnte mal einen neuen Mann gebrauchen.“
Ihr Gatte, der M., saß derweilen neben ihr und lächelte freundlich in die Runde. Wie das bei allen Männern so ist, nahm er Punkt drei natürlich überhaupt nicht ernst.
Sie fingen mit Punkt eins an. Spontan entschieden T. und M. kurz nach der Geburtstagsfeier, sich nicht mehr um Verhütung zu scheren. Wenige Wochen später wurde T. von schrecklicher Übelkeit geplagt. „Oh Gott“, sagte sie entsetzt zu M. „Muss ich jetzt wieder ein halbes Jahr diese grauenvolle Übelkeit aushalten? Das überlebe ich nicht.“ Ihre Schwangerschaften waren stets sehr unangenehm, die Geburten fast traumatisch verlaufen. „Scheiße“, sagte der M. schockiert. „Dann muss ich ein größeres Auto kaufen. Dabei haben wir das alte doch erst seit ein paar Monaten.“
Es stellte sich zum Glück heraus, dass T. nur eine Magenverstimmung hatte und nicht schwanger war. Sie und M. waren sehr erleichtert darüber, und seitdem verhüten sie wieder ganz gewissenhaft.
Damit landete T. unweigerlich bei Punkt zwei. In langen Gesprächen entlockte ich ihr Bedürfnisse, Wünsche und Ziele – nur, um herauszufinden, dass sie keinen blassen Schimmer hat, was sie in beruflicher Hinsicht mit ihrem Leben anstellen möchte. „Es soll Spaß machen, das ist das Wichtigste. Ich will nicht in irgendeinem Laden rumstehen, bloß, um sagen zu können, dass ich berufstätig bin.“ Nun hat T., wie gesagt, nach dem Studium nie gearbeitet, ganze dreizehn Jahre lang. Da ist es gar nicht so einfach, in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen. „Am besten machst du dich auch selbstständig, so wie ich“, schlage ich vor. „Da kannst du machen, wozu du Lust hast. Und da du existenziell durch deinen Mann abgesichert bist, musst du dir nicht mal ums Geld Sorgen machen.“ T. ist skeptisch. Und ratlos.
Und ich frage mich gespannt, ob und wann sie wohl Punkt drei in Angriff nehmen wird.
Wohnzimmer - feinstrick - 25. Nov, 17:57
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