Glücklich verheiratet
Irgendwo in einem Twitterprofil steht: „Ich bin glücklich verheiratet.“ Abgesehen davon, dass ich diesen Satz in einem derartigen Profil merkwürdig finde – fast so, als wolle man von vornherein sämtliche Flirtversuche der Verfolger kategorisch unterbinden -, ist der Satz an sich schon seltsam. Ich meine, wenn man extra betonen muss, dass man glücklich mit etwas ist, dann heißt das doch, dass auch das genaue Gegenteil möglich ist. Das würde in dem Fall bedeuten: „Ich bin unglücklich verheiratet.“ Einer Singlefrau wie mir, die in Herzensfragen schon immer sehr eigene Wege ging, leuchtet diese Alternative aber nicht so ganz ein. Wenn ich nicht glücklich in einer Ehe bin, dann arbeite ich daran, das zu verändern. Und wenn das nicht gelingt, gehe ich. Es macht doch überhaupt keinen Sinn, unglücklich verheiratet zu sein. Sollte eine Ehe nicht immer ein Glück sein? Schließlich hat man sich sogar ganz öffentlich dazu bekannt, dass man einander lieben will – für immer. Natürlich gibt es auch in der besten Ehe jede Menge unglückliche Momente – wie überall sonst im Leben halt auch, das ist ja bekannt. Aber wer unterm Strich nicht voller Überzeugung sagen kann, dass er glücklich mit dem Menschen an seiner Seite ist, der sollte doch wohl dringend etwas unternehmen.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens, dass es für unverheiratete Paare so einen feststehenden Begriff gar nicht gibt. Sie sind anfangs sicher glücklich verliebt, aber dann? Glücklich befreundet? Glücklich zu Zweit? Ein glückliches Paar vielleicht noch, ja, doch. Mir scheint aber fast, dass dieser geläufige Satz: „Ich bin glücklich verheiratet“ aus einer Zeit stammt, in der Ehen in der Regel nicht aus Liebe, sondern aus wirtschaftlichen und sozialen Zwängen heraus geschlossen wurden. Da war eine glückliche Ehe wohl eher die Ausnahme von der Regel und bedurfte einer besonderen Erwähnung. Aber diese Zeiten sind doch nun wirklich lange, lange vorbei. Oder täusche ich mich da?
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang übrigens, dass es für unverheiratete Paare so einen feststehenden Begriff gar nicht gibt. Sie sind anfangs sicher glücklich verliebt, aber dann? Glücklich befreundet? Glücklich zu Zweit? Ein glückliches Paar vielleicht noch, ja, doch. Mir scheint aber fast, dass dieser geläufige Satz: „Ich bin glücklich verheiratet“ aus einer Zeit stammt, in der Ehen in der Regel nicht aus Liebe, sondern aus wirtschaftlichen und sozialen Zwängen heraus geschlossen wurden. Da war eine glückliche Ehe wohl eher die Ausnahme von der Regel und bedurfte einer besonderen Erwähnung. Aber diese Zeiten sind doch nun wirklich lange, lange vorbei. Oder täusche ich mich da?
Wohnzimmer - feinstrick - 3. Feb, 22:34
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