Traumhaft
Ach, ach, ach.
Dann wachte ich wieder auf, erinnerte mich daran, dass ich über null handwerkliche Erfahrung verfüge und alleine so etwas nie gestemmt kriegen würde – weder finanziell, noch rein praktisch. Ich erinnerte mich daran, dass ich keinen Mann habe, der sich mit mir in so ein Projekt hinein träumt, der da ist und mich stützt und stärkt, mit mir an einem Strang zieht und nicht wegläuft, sobald er Verantwortung übernehmen muss, so wie es bisher alle Männer in meinem Leben taten, ausnahmslos alle. Ich erinnerte mich daran, dass so ein Projekt Geld kostet, viel, viel Geld, und dass ich dieses Geld nicht habe und so schnell auch nicht haben werde. Und ich erinnerte mich auch daran, wie ungemütlich ich die Vorstellung finde, jahrelang auf einer Baustelle zu leben.
Aber träumen, ach, das kann man schon mal, finde ich. Und eines Tages sollte ich doch eigentlich auch endlich mal an der Reihe sein, wenn das Glück verteilt wird, und nicht immer nur die letzten Reste vom Boden kratzen dürfen, mit denen ich mir dann mein Leben selbst zusammen zimmern muss. Gewiss, so ein selbstgebautes Leben steht sicher auf festerem Grund als eines, in dem einem alles geschenkt wird. Aber es ist halt manchmal doch auch Balsam für die Seele, wenn man einen Klumpen Glück zugeworfen bekommt und eine Stimme einem zuraunt: „Das ist alles nur für dich. Weil du es verdient hast, nach allem, was dir bisher im Leben widerfahren ist.“
Und so träume ich weiter. Und hoffe. Und sehne.
Wohnzimmer - feinstrick - 19. Nov, 18:29
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