Dienstag, 26. August 2008

Randnotizen

Ich könnte dringend jemanden gebrauchen, der für mich Fenster putzt, einkauft, die Haare schneiden lässt, Sport treibt. Ich selbst werde derweilen vollkommen von meiner Arbeit absorbiert. Das gab es lange nicht in meinem Leben, dass meine Gedanken ganz und gar von beruflichen Fragen dominiert werden. Ob das immer so ist, wenn man seine Leidenschaften zum Beruf macht? Dass die Trennung zwischen Beruflichem und Privatem zunehmend verschwindet?

Allerdings wird einiges sicher anders werden, wenn ich erst mal ein paar grundlegende Dinge geklärt habe, wenn sich der Knoten in meinem Hirn gelöst hat und ich mich den wesentlichen Dingen zuwenden kann. Im Moment besteht mein Tun hauptsächlich aus der Arbeit vor der Arbeit. Aber auch das ist wohl normal, wenn man sich soeben selbstständig gemacht hat.

Ich erschrak sehr, als ich entdeckte, dass es jetzt schon um neun dunkel wird. Habe ich nicht erst gestern mittsommernächtliche Spaziergänge an der Elbe gemacht, während die Dämmerung kein Ende nahm? Ich habe nicht mitbekommen, wie der August vergangen ist, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Sandalen getragen habe - wohl weniger, weil es ständig so kalt war, sondern weil ich so viel am Schreibtisch saß, und da trage ich keine Schuhe.

Ich stelle jedoch verwundert fest, dass ich zwar ein leises Bedauern darüber verspüre, dass dieser Sommer ohne mich stattgefunden hat, insgesamt aber so glücklich und zufrieden wie schon lange nicht mehr bin. Ich spüre zwar immer noch viele Wunden in Herz und Seele, die sich oft genug in körperlichen Schmerzen bemerkbar machen. Ich bin manchmal sehr ängstlich und angespannt und voller Selbstzweifel. Aber da ist andererseits auch viel Energie, Begeisterung, Neugier, Freude, da sind wundervolle Menschen, die mich bei meinem Start in ein neues Leben unterstützen, mir Mut machen, mir selbst dann ihre Hilfe anbieten und ihr Vertrauen entgegen bringen, wenn wir uns überhaupt noch nicht kennen. Ich habe in den letzten vier Wochen beruflich mehr gute Erfahrungen gemacht als in den letzten vier Jahren. Das trägt mich und hilft mir, die Angst vor meiner eigenen Courage ebenso auszuhalten wie die einsamen Nächte und die schmerzhaften Erinnerungen, die ich manchmal einfach nicht ausblenden kann.

Draußen in der Natur wird es langsam Herbst. In meinem Inneren scheint es nach einem sehr langen Winter jedoch endlich Frühling zu werden.

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