das sind interessante betrachtungen. die differenz zwischen selbst empfundenen definierten wert von arbeit (hat ja weniger mit empfindung als mit lebensnotwendigkeiten zu tun) und marktwert wird immer da sein.
damit habe ich mich berufshalber lange beschäftigt:
wie wertvoll empfindet einer seine leistung
wieviel wollen/können an dere dafür bezahlen
wieviel verlangen gleiche anbieter dafür
ich glaube, es ist wichtig, die marktpreisbetrachtung von der existenzangst zu trennen, so schwer es fällt.
was hieße:
das ist mein zielhonorar
das ist mein mindesthonorar
hier ist meine deadline, unter der arbeite ich nicht
umsonst oder zu freundschafts- oder einstiegspreisen wirklich nur ausnahmsweise, mit guten gründen
denn:
was nichts oder nur wenig kostet ist nichts oder nur wenig wert, diese instinktive schlußfolgerung läßt sich nicht mit leistung und hoffnung kompensieren.
was wäre die konsequenz?
das "das bin ich wert" ausstrahlen, sich dazu bekennen
aufmerksam nach besser bezahlten jobs schauen
mit geschäftspartnern immer wieder in verhandlung treten, so möglich oder ihnen avisieren, daß man auf dem sprung ist
tatsächlich bereit sein, lieber einen mcjob zu machen, als sich qualifiziert ausbeuten zu lassen
es gibt immer bereiche, in denen mehr gezahlt wird als anderswo, weil leute mit bestimmten interessen oder qualifikationen gesucht sind. schauen, was das sein könnte.
und bei der anmutung, es könnte jemand für einzelstunden genauso viel zahlen wie für eine von der vhs subventionierte gruppenstunde einfach nur freundlich lachen.
der freund, mit dem ich gerade seminare mache, krebst sei 10 jahren so herum, dabei ist er sehr gut. er hat eine vhs-fangemeinde, die aber nie direkt bei ihm einzelstunden buchen würden. teilweise erzählen diese leute, sie hätten wochenendworkshops für anderthalbtausend euro belegt, weil sie ein thema interessierte, das sind keine armen.
es scheint also an seiner verkaufe zu liegen.
daß das schwer ist, weiß ich. ich fange auch gerade an, mich selbst zu vekaufen und werde sicher noch ein paar mal übel auf die nase knallen.
"was nichts oder nur wenig kostet ist nichts oder nur wenig wert" - das ist genau der Punkt! Die Maßstäbe dafür, was mir etwas wert ist, setze ich selbst, teilweise beeinflusst durch die Medien. Eine sauteure Markenjeans ist nicht besser als eine billige, aber sie löst bessere Emotionen in mir aus. Also bin ich bereit, 200 Euro dafür auszugeben. Andererseits werfe ich die 200-Euro-Jeans vielleicht auch nicht so schnell wieder weg wie die 20-Euro-Jeans.
Sich selbst zu verkaufen ist die schwerste Kunst überhaupt - jedenfalls, wenn man das nicht nur nie gelernt hat, sondern auch noch immer vermittelt bekam, dass es sich nicht schickt, die eigenen Werte nach außen zu kehren und dafür einen angemessenen Preis zu verlangen. Aber Übung macht bekanntlich den Meister. :-)
Das ist ganz genau der Punkt, der fast immer zwischen Erfolg und Misserfolg trennt:
Die Fähigkeit des sich-selbst-Verkaufens.
Die Wertigkeit, die man dadurch nach außen abstrahlt.
Ich will ganz ehrlich sein: Ich habe genau nicht die Erfahrung gemacht, dass man dies ad perfectionem erlernen kann - es muss auch schon ein Bisschen in einem "drin" stecken.
Auf meiner Arbeit bin ich z.T. von absoluten Blendern umgeben, deren Kompetenzspektrum sehr -sagen wir- einseitig ausgeprägt ist.
Und zwar einseitig auf der Ebene, sich selbst gut darzustellen. Nur SO kamen sie aber auf diese Positionen!
Mein vorletzter Chef hatte Großes mit sich und mir vor - aber an ebendieser meiner Unfähigkeit des permanenten Klöppelns und sich-selbst-Ausleuchtens bin ich letztlich gescheitert.
Zum Glück, wie ich heute überzeugt bin ;-).
@_rain: Stimmt, ein bisschen muss man schon als Verkäufer geboren sein. Das bin ich definitiv nicht. Dennoch merke ich, dass ich nicht mehr ganz so ängstlich und naiv daher komme wie noch zu Beginn meiner Selbständigkeit. Einiges kann man also doch lernen.
empfundenendefinierten wert von arbeit (hat ja weniger mit empfindung als mit lebensnotwendigkeiten zu tun) und marktwert wird immer da sein.damit habe ich mich berufshalber lange beschäftigt:
wie wertvoll empfindet einer seine leistung
wieviel wollen/können an dere dafür bezahlen
wieviel verlangen gleiche anbieter dafür
ich glaube, es ist wichtig, die marktpreisbetrachtung von der existenzangst zu trennen, so schwer es fällt.
was hieße:
das ist mein zielhonorar
das ist mein mindesthonorar
hier ist meine deadline, unter der arbeite ich nicht
umsonst oder zu freundschafts- oder einstiegspreisen wirklich nur ausnahmsweise, mit guten gründen
denn:
was nichts oder nur wenig kostet ist nichts oder nur wenig wert, diese instinktive schlußfolgerung läßt sich nicht mit leistung und hoffnung kompensieren.
was wäre die konsequenz?
das "das bin ich wert" ausstrahlen, sich dazu bekennen
aufmerksam nach besser bezahlten jobs schauen
mit geschäftspartnern immer wieder in verhandlung treten, so möglich oder ihnen avisieren, daß man auf dem sprung ist
tatsächlich bereit sein, lieber einen mcjob zu machen, als sich qualifiziert ausbeuten zu lassen
es gibt immer bereiche, in denen mehr gezahlt wird als anderswo, weil leute mit bestimmten interessen oder qualifikationen gesucht sind. schauen, was das sein könnte.
und bei der anmutung, es könnte jemand für einzelstunden genauso viel zahlen wie für eine von der vhs subventionierte gruppenstunde einfach nur freundlich lachen.
der freund, mit dem ich gerade seminare mache, krebst sei 10 jahren so herum, dabei ist er sehr gut. er hat eine vhs-fangemeinde, die aber nie direkt bei ihm einzelstunden buchen würden. teilweise erzählen diese leute, sie hätten wochenendworkshops für anderthalbtausend euro belegt, weil sie ein thema interessierte, das sind keine armen.
es scheint also an seiner verkaufe zu liegen.
daß das schwer ist, weiß ich. ich fange auch gerade an, mich selbst zu vekaufen und werde sicher noch ein paar mal übel auf die nase knallen.
und entschuldige sie bitte die predigt.
Sich selbst zu verkaufen ist die schwerste Kunst überhaupt - jedenfalls, wenn man das nicht nur nie gelernt hat, sondern auch noch immer vermittelt bekam, dass es sich nicht schickt, die eigenen Werte nach außen zu kehren und dafür einen angemessenen Preis zu verlangen. Aber Übung macht bekanntlich den Meister. :-)
Die Fähigkeit des sich-selbst-Verkaufens.
Die Wertigkeit, die man dadurch nach außen abstrahlt.
Ich will ganz ehrlich sein: Ich habe genau nicht die Erfahrung gemacht, dass man dies ad perfectionem erlernen kann - es muss auch schon ein Bisschen in einem "drin" stecken.
Auf meiner Arbeit bin ich z.T. von absoluten Blendern umgeben, deren Kompetenzspektrum sehr -sagen wir- einseitig ausgeprägt ist.
Und zwar einseitig auf der Ebene, sich selbst gut darzustellen. Nur SO kamen sie aber auf diese Positionen!
Mein vorletzter Chef hatte Großes mit sich und mir vor - aber an ebendieser meiner Unfähigkeit des permanenten Klöppelns und sich-selbst-Ausleuchtens bin ich letztlich gescheitert.
Zum Glück, wie ich heute überzeugt bin ;-).