Der letzte Baum
Ich gehe seit einigen Tagen nur noch widerwillig in meinem Lieblingspark spazieren. Auf dem Weg dahin muss ich nämlich durch einen anderen Park, der so eine Art Freizeitpark des Viertels ist. Es gibt Spiel- und Sportplätze, eine Skaterbahn, ein Café, und einen eingezäunten Hundespielplatz. Ein kleiner Teil des Parks musste in den letzten Jahren dem neuen Schwimmbad weichen. Das heißt, kostenlose Freizeitfläche wurde gegen teures Freizeitvergnügen eingetauscht. Viele Anwohner protestierten vergeblich dagegen. Dass das neue Schwimmbad eine totale Fehlplanung ist, ist zusätzlich ärgerlich, soll jetzt hier aber nicht Thema sein. Was mich momentan so bedrückt, sind etliche Bäume, die mit weißen Kreuzen markiert wurden, unter denen ein Schild mit der Aufschrift: „Ich sterbe für Vattenfall“ steht.
Der Hintergrund dieser Aktion kann hier ausführlich nachgelesen werden. Mich macht das so sauer, dass ich jedes Mal, wenn ich diese großen, alten Bäume sehe, vor Wut stundenlang nicht mehr klar denken kann. Nicht nur, dass wir dieses überflüssige Kraftwerk ertragen müssen. Jetzt beschneidet dieser Konzern auch noch einem Viertel, das wahrhaftig nicht vor Natur strotzt, seine grüne Lunge. Dass als Ersatz für die alten Bäume neue gepflanzt werden, ist für mich kein Trost. Erstens wird vermutlich niemand überprüfen, ob diese Bäume wirklich gesetzt werden. Und zweitens braucht ein Baum viele, viele Jahre, um so groß zu werden, dass sich kleine Tiere darin zuhause fühlen, Kinder sich hinter dem dicken Stamm verstecken, Familien im Sommer in seinem Schatten lagern können und er eine Augenweide für alle ist, die des Betons, von dem es hier im Viertel reichlich gibt, überdrüssig geworden sind. Was mich am meisten an der Sache ärgert: Es gäbe eine Alternative. Die Fernwärmeleitungen könnten unter einer Straße verlegt werden, die in unmittelbarer Nähe des Park verläuft. Dann müssten keine Bäume sterben. Aber die Stadt Hamburg möchte Beeinträchtigungen auf dieser viel befahrenen Straße vermeiden. Wie absurd ist das denn? Ein Baum, der einmal umgehauen wurde, ist weg. Für immer. Eine Straße, die wegen Bauarbeiten gesperrt wird, verursacht zwar ein paar Monate oder auch Jahre Behinderungen. Aber irgendwann wird der Asphalt wieder zugemacht, und alles ist so, als sei nichts gewesen. An anderen Stellen werden doch auch permanent Beeinträchtigungen in Kauf genommen, man denke nur an den Elbtunnel, an dessen Röhren ständig gebaut wird, so dass es zu kilometerlangen Staus auf der Autobahn kommt.
Ich glaube endgültig niemandem aus unserer schwarz-grünen Regierung mehr, der behauptet, es tue ihm so Leid, aber man habe das Vattenfall-Kraftwerk aus juristischen Gründen nicht verhindern können. Alles Schnickschnack. Angefangen bei den Vattenfall-Bossen bis hin zu den kleinsten Hamburger Abgeordneten geht es all diesen Leuten nur um eins: Ihre persönliche Macht zu erhalten und für sich selbst so viel Profit wie möglich rauszuhauen. Auf der Strecke bleiben dabei wie immer viele, viele Menschen und die Umwelt – zum Wohle einiger Weniger.
Wie hieß noch diese berühmte Rede, die gültiger denn je ist? „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“
Der Hintergrund dieser Aktion kann hier ausführlich nachgelesen werden. Mich macht das so sauer, dass ich jedes Mal, wenn ich diese großen, alten Bäume sehe, vor Wut stundenlang nicht mehr klar denken kann. Nicht nur, dass wir dieses überflüssige Kraftwerk ertragen müssen. Jetzt beschneidet dieser Konzern auch noch einem Viertel, das wahrhaftig nicht vor Natur strotzt, seine grüne Lunge. Dass als Ersatz für die alten Bäume neue gepflanzt werden, ist für mich kein Trost. Erstens wird vermutlich niemand überprüfen, ob diese Bäume wirklich gesetzt werden. Und zweitens braucht ein Baum viele, viele Jahre, um so groß zu werden, dass sich kleine Tiere darin zuhause fühlen, Kinder sich hinter dem dicken Stamm verstecken, Familien im Sommer in seinem Schatten lagern können und er eine Augenweide für alle ist, die des Betons, von dem es hier im Viertel reichlich gibt, überdrüssig geworden sind. Was mich am meisten an der Sache ärgert: Es gäbe eine Alternative. Die Fernwärmeleitungen könnten unter einer Straße verlegt werden, die in unmittelbarer Nähe des Park verläuft. Dann müssten keine Bäume sterben. Aber die Stadt Hamburg möchte Beeinträchtigungen auf dieser viel befahrenen Straße vermeiden. Wie absurd ist das denn? Ein Baum, der einmal umgehauen wurde, ist weg. Für immer. Eine Straße, die wegen Bauarbeiten gesperrt wird, verursacht zwar ein paar Monate oder auch Jahre Behinderungen. Aber irgendwann wird der Asphalt wieder zugemacht, und alles ist so, als sei nichts gewesen. An anderen Stellen werden doch auch permanent Beeinträchtigungen in Kauf genommen, man denke nur an den Elbtunnel, an dessen Röhren ständig gebaut wird, so dass es zu kilometerlangen Staus auf der Autobahn kommt.
Ich glaube endgültig niemandem aus unserer schwarz-grünen Regierung mehr, der behauptet, es tue ihm so Leid, aber man habe das Vattenfall-Kraftwerk aus juristischen Gründen nicht verhindern können. Alles Schnickschnack. Angefangen bei den Vattenfall-Bossen bis hin zu den kleinsten Hamburger Abgeordneten geht es all diesen Leuten nur um eins: Ihre persönliche Macht zu erhalten und für sich selbst so viel Profit wie möglich rauszuhauen. Auf der Strecke bleiben dabei wie immer viele, viele Menschen und die Umwelt – zum Wohle einiger Weniger.
Wie hieß noch diese berühmte Rede, die gültiger denn je ist? „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“
Unterwegs - feinstrick - 13. Aug, 14:35
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Albert (Gast) - 18. Aug, 15:34
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“
da kann ich nur zustimmen, bei uns in der nähe haben sie auch einen ganzen wald abgeholtzt um platz für ne hässliche wohnsiedlung zu machen :(
da kann ich nur zustimmen, bei uns in der nähe haben sie auch einen ganzen wald abgeholtzt um platz für ne hässliche wohnsiedlung zu machen :(
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