Montag, 13. Juli 2009

Freiheitsdrang

Seit ein paar Tagen werde ich wieder deutlich daran erinnert, warum ich es so schön finde, selbstständig zu sein. Ich habe einen Nebenjob angenommen, von dem ich dachte, er könne abwechslungsreich sein und Spaß machen. Ich freute mich darauf, wenigstens ein paar Stunden pro Woche wieder mal Kollegen zu haben und in Gemeinschaft zu arbeiten. Immer alleine zu arbeiten, kann nämlich manchmal doch recht einsam sein. Doch die Ernüchterung trat schnell ein. Bereits nach drei Tagen hatte ich begriffen, dass es in dem Team große Konflikte gibt und viel Unzufriedenheit herrscht. Statt kollegialem Lachen finde ich bis jetzt nur Frust, Neid und Intrigen. Die Arbeitsbedingungen sind in der Tat an vielen Stellen verbesserungswürdig, auch das wurde mir schnell klar. Es sind nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssten, um alles gleich viel freundlicher erscheinen zu lassen. Aber ich weiß, dass niemand das hören möchte. „Das ist in dieser Branche so üblich“, würde es mir vermutlich entgegen schallen. Und so lange es genug Leute gibt, die sich schlechte Löhne und miese Arbeitsbedingungen gefallen lassen, wird sich daran sicher nichts ändern.

Wenn ich nach den Arbeitstagen in dieser Firma nach Hause komme, stürze ich mich jetzt mit noch mehr Begeisterung auf meine eigenen Projekte. Größer können die Unterschiede gar nicht sein: Ich komme aus Lärm und Trubel in die Stille und Einsamkeit meines Arbeitszimmers – und ich liebe es! Ich genieße diese Freiheit, diese Unabhängigkeit, und vermisse weder das Getuschel hinter meinem Rücken noch das Tratschen, an dem ich mich selbst beteilige. Ich freue mich über das Geld, das ich selbstständig verdiene, für das ich mich nicht krumm machen und verbiegen muss, und das vor allem angemessen für die Arbeit ist, die ich verrichte. Es tut mir gut, Anerkennung für meine Arbeit zu erhalten, statt nur Druck zu verspüren. Natürlich hatte ich auch schon Aufträge, die nicht gut liefen, die mir nicht gefielen und keinen Spaß machten. Aber nie habe ich mich dabei so gefangen, so ohnmächtig gefühlt wie jetzt wieder in diesem Job als kleine Angestellte. Vielmehr bin ich stolz auf das, was ich leiste und sprühe vor Energie, wenn ich an das nächste Projekt denke. Dafür verzichte ich dann auch gerne auf das gemeinsame Lachen mit Kollegen. Spaß haben kann ich nämlich auch gut mit Freunden oder meiner Familie.

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