Andere Liga
Es ist ein milder Abend, den die Menschen draußen vor den Cafés und Kneipen genießen. Ich lasse mich von der heiter-gelassenen Stimmung anstecken und überlege einen Moment lang, noch irgendwo einen Absacker zu nehmen, aber dann lasse ich es doch. Ich war mit einer Freundin essen, habe anschließend meinen Laptop vom PC-Doktor abgeholt und will jetzt eigentlich nur noch heim.
Ich biege in eine kleine, stille Straße ein, in der kaum jemand unterwegs ist und gehe zielstrebig meinen Weg. Auf der anderen Straßenseite schlendern zwei junge Männer, wohl eher noch Jungs, wie mir scheint. Ich sehe sie in der Dunkelheit nicht richtig, aber ihre Stimmen hallen laut zu mir herüber. Sie sprechen deutsch mit türkischem Einschlag.
Einer von ihnen fängt auf einmal an, mich quer über die Straße hinweg anzumachen. Er pfeift, ruft, versucht mit allen Mitteln meine Aufmerksamkeit zu wecken. Seine Stimme klingt frech und provozierend. Einen Moment lang ertappe ich mich dabei, wie ich mich verstohlen nach anderen Passanten umsehe. Wer weiß, was in diesen hormonverseuchten Hirnen so vor sich geht. Und ich möchte meinen Laptop nur zu gern heil bis nach Hause befördern. Ich gehe noch ein bisschen schneller, als ich höre, wie sich zwischen den Jungs folgender kleiner Dialog entspinnt:
„He, lass doch die Frau in Ruhe.“
„Wieso Frau? Das is’n Mädchen, Alter.“
„Quatsch, Mann, Mädchen. Das is' nicht mal ne Frau. Das is' ne Oma.“
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, verlangsame mein Tempo und entspanne mich wieder. Schließlich bin ich ja eine Oma. Und wer interessiert sich schon für die?
Ich biege in eine kleine, stille Straße ein, in der kaum jemand unterwegs ist und gehe zielstrebig meinen Weg. Auf der anderen Straßenseite schlendern zwei junge Männer, wohl eher noch Jungs, wie mir scheint. Ich sehe sie in der Dunkelheit nicht richtig, aber ihre Stimmen hallen laut zu mir herüber. Sie sprechen deutsch mit türkischem Einschlag.
Einer von ihnen fängt auf einmal an, mich quer über die Straße hinweg anzumachen. Er pfeift, ruft, versucht mit allen Mitteln meine Aufmerksamkeit zu wecken. Seine Stimme klingt frech und provozierend. Einen Moment lang ertappe ich mich dabei, wie ich mich verstohlen nach anderen Passanten umsehe. Wer weiß, was in diesen hormonverseuchten Hirnen so vor sich geht. Und ich möchte meinen Laptop nur zu gern heil bis nach Hause befördern. Ich gehe noch ein bisschen schneller, als ich höre, wie sich zwischen den Jungs folgender kleiner Dialog entspinnt:
„He, lass doch die Frau in Ruhe.“
„Wieso Frau? Das is’n Mädchen, Alter.“
„Quatsch, Mann, Mädchen. Das is' nicht mal ne Frau. Das is' ne Oma.“
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, verlangsame mein Tempo und entspanne mich wieder. Schließlich bin ich ja eine Oma. Und wer interessiert sich schon für die?
Unterwegs - feinstrick - 11. Sep, 15:31
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
rosmarin - 11. Sep, 22:14
*grunz*
mir geht es auch seit einiger zeit so...
nicht dass es respekt vor dem alter wäre.... *lach*
es ist einfach nur irrelevantes alter.
einer richtigen oma könnte man ja wenigstens die handtasche entreissen.... oder in dreissig jahren den lap
*gickel*
mir geht es auch seit einiger zeit so...
nicht dass es respekt vor dem alter wäre.... *lach*
es ist einfach nur irrelevantes alter.
einer richtigen oma könnte man ja wenigstens die handtasche entreissen.... oder in dreissig jahren den lap
*gickel*
feinstrick - 12. Sep, 09:57
Genau. Total irrelevantes Alter. Dass sie mir nicht mal die Handtasche klauen wollten, fand ich echt deprimierend.
punctum - 12. Sep, 10:25
Immerhin spricht es für Omas, wenn sie, zumindest der Statur nach, mit Mädchen verwechselt werden :-)
feinstrick - 12. Sep, 11:01
Stimmt. :-) Aber das funktioniert auch nur noch im Dunkeln.
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