Typisch?!
Da hatte ich einmal nicht genau genug gelesen und fuhr prompt zum falschen Veranstaltungsort. Gut, dass es sich um ein Seminar nur für Frauen handelte, denn ich war nicht die Einzige, die offenbar Wegfindungsprobleme hatte, und so begann die Veranstaltung mit über einer halben Stunde Verspätung. Typisch war auch, dass die Referentin technische Probleme mit Beamer und Laptop hatte und ein männlicher Techniker zu Hilfe gerufen werden musste. Dass allerdings ausgerechnet der einzige Quotenmann auf der gesamten Veranstaltung das beste Kurzreferat des Tages gehalten hat, finde ich nicht typisch, sondern einfach nur ärgerlich.
Ich glaube, dieses Frauen- und Männerding ist noch sehr lange nicht gegessen.
Ich glaube, dieses Frauen- und Männerding ist noch sehr lange nicht gegessen.
Unterwegs - feinstrick - 30. Mai, 14:03
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OWeh (Gast) - 30. Mai, 16:45
Das mit dem »noch lange nicht gegessen«, glaube ich auch, denn watzlawickartig* wird versucht, die Welt in der Männer / Frauenschiene zu sehen. Als in der Erwachsenenbildung tätiger kann ich sagen, dass Männer mit dem Lesen, Verstehen und Befolgen von Arbeitsanweisungen mindestens so große Probleme haben wie Frauen. Und das im ach so männeraffinen EDV-Sektor.
Einer meiner Professoren an der Uni war vollkommen unfähig, eine neue Folienrolle in den Tageslichtprojektor zu legen. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Ich kenne eine Menge Frauen mit einwandfreier Orientierung und auch Männer, die sich ihr Navi doch nicht nur aus technischem Spieltrieb ins Auto geschraubt haben, sondern weil sie es tatsächlich brauchen. Ich hab zwar kein Navi, kann mich aber auch göttlich verfahren.
Übrigens gerade heute:
https://www.der-flix.de/index.php?preselect=294
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist meiner Meinung nach nicht halb so groß, wie es uns die Lebensratgeber- und Zeitschriftenmafia aus Eigennutz weismachen will.
____________________________
*Wer ist eigentlich Paul?
Die »Anleitung zum Unglücklichsein«
kennt man ja vielleicht.
Eine glänzende Parodie auf die
Ratgeberliteratur.
Und komischerweise total wahr.
Einer meiner Professoren an der Uni war vollkommen unfähig, eine neue Folienrolle in den Tageslichtprojektor zu legen. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Ich kenne eine Menge Frauen mit einwandfreier Orientierung und auch Männer, die sich ihr Navi doch nicht nur aus technischem Spieltrieb ins Auto geschraubt haben, sondern weil sie es tatsächlich brauchen. Ich hab zwar kein Navi, kann mich aber auch göttlich verfahren.
Übrigens gerade heute:
https://www.der-flix.de/index.php?preselect=294
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist meiner Meinung nach nicht halb so groß, wie es uns die Lebensratgeber- und Zeitschriftenmafia aus Eigennutz weismachen will.
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*Wer ist eigentlich Paul?
Die »Anleitung zum Unglücklichsein«
kennt man ja vielleicht.
Eine glänzende Parodie auf die
Ratgeberliteratur.
Und komischerweise total wahr.
feinstrick - 30. Mai, 20:39
Ach, das würde ich so nicht sagen. Gewiss, wir pauschalisieren gerne mit diesem "typisch Frau, typisch Mann". Und natürlich gibt es Frauen, die mit verbundenen Augen milimetergenau einparken können und Männer, die selbst nüchtern ständig die Orientierung verlieren. Dennoch hat uns die Gleichmacherei der Siebziger und Achtziger nicht überall zum Ziel geführt. Ob die Unterschiede zwischen den Geschlechtern alle nur anerzogen oder doch genetisch sind, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass sie sich nicht einfach aufheben lassen. Und ich glaube, das finde ich gar nicht so schlecht.
Oweh (Gast) - 31. Mai, 08:18
Uhh ja, an die lila Latzhosen, die schultergepolsterten Androgynen und die soften Feministen erinnere ich mich noch gut. Das ganze hilflose Geruder im Rollenneufindungsprozess. Das ist - glaube ich - auch niemals gegessen. Im Augenblick verkünden Frau Hermann (Naja, schon zwei Augenblicke her) und Frau Klum deutsche Mädeltugenden und Frau Roche rennt vom selben Standpunkt aus Fun-Gründen (eklig ist irgendwie voll geil) mutwillig in die andere Richtung.
Was machen wir Männer eigentlich im Augenblick? Irgendwo hängen wir zwischen Sofie, Rambo, straffälligem Wirtschaftsfaschisten und Kellerpsychopath herum. Da geht ja nix weiter!
Nein, ich wollte keinen Aufruf zur Gleichmacherei starten, aber oft fällt mir auf, dass wir den ganzen überzogenen Venus/Mars/Zuhör/Einparkschmarren heftig verinnerlicht haben, wir uns drum in unserer Rolle gefangen haben und wir wirklich glauben, einander nur mit Hilfe von Ratgebern (menschlich oder aus Papier) verstehen zu können. Und dieser Religion hänge ich jetzt nicht an.
Die Unterschiede finde ich aber auch gar nicht schlecht.
Was machen wir Männer eigentlich im Augenblick? Irgendwo hängen wir zwischen Sofie, Rambo, straffälligem Wirtschaftsfaschisten und Kellerpsychopath herum. Da geht ja nix weiter!
Nein, ich wollte keinen Aufruf zur Gleichmacherei starten, aber oft fällt mir auf, dass wir den ganzen überzogenen Venus/Mars/Zuhör/Einparkschmarren heftig verinnerlicht haben, wir uns drum in unserer Rolle gefangen haben und wir wirklich glauben, einander nur mit Hilfe von Ratgebern (menschlich oder aus Papier) verstehen zu können. Und dieser Religion hänge ich jetzt nicht an.
Die Unterschiede finde ich aber auch gar nicht schlecht.
feinstrick - 31. Mai, 11:19
Hui, die Wirtschaftsfaschisten und Kellerpsychopathen gefallen mir besonders gut. Von denen gibt es in der Tat ein paar zu viel. Aber das war schon immer so und wird sich auch nicht ändern. Interessanter sind dann schon eher die Rambos und Softies, die mal mehr, mal weniger gefragt sind.
Ich glaube, dass alles seine Zeit braucht. Es herrscht nach wie vor viel Unsicherheit und es gibt viele Vorurteile, die durch Ratgeber sicher noch geschürt werden. Andererseits können sie auch ein guter Weg sein, um Unterschiede, aber auch Gleiches zu entdecken. Dass Menschen suchen und Gegebenes in Frage stellen (und dabei leider gerne mal von einem Extrem ins nächste fallen und sich an Klischees festhalten), finde ich sehr gut, denn es bedeutet, dass unsere Gesellschaft in Bewegung ist.
Ich glaube, dass alles seine Zeit braucht. Es herrscht nach wie vor viel Unsicherheit und es gibt viele Vorurteile, die durch Ratgeber sicher noch geschürt werden. Andererseits können sie auch ein guter Weg sein, um Unterschiede, aber auch Gleiches zu entdecken. Dass Menschen suchen und Gegebenes in Frage stellen (und dabei leider gerne mal von einem Extrem ins nächste fallen und sich an Klischees festhalten), finde ich sehr gut, denn es bedeutet, dass unsere Gesellschaft in Bewegung ist.
Oweh (Gast) - 31. Mai, 19:47
Oh Frau Feinstrick, das mit der Bewegung finde ich jetzt sehr gut. Und tröstlich.
Frauenzimmer - 1. Jun, 01:50
dieses Thema.. typisch Frau/Mann war hier auch gerade Dorfthema. Beim örtlichen Schützenfest hatten wir doch tatsächlich in diesem Jahr eine Königin nebst zwei Ministerinnen, die sämtliche Festivitäten OHNE ihre Männer abhielten. Ein Skandal! *breites grinsen* Was da alles reininterpretiert wurde, ich kann et ihnen aber flüstern. Pikiertes Gehabe, Geflüster und Getratsche auf beiden Seiten (der Männer und der Frauen). Ein Dorf in Aufruhr. Köstlich.
feinstrick - 1. Jun, 11:20
Hihi, ich kann mir gut denken, dass man bei diesen traditionellen Veranstaltungen noch sehr, sehr konservativ denkt und in der Tat ein ganzes Dorf Kopf steht, wenn sich die Traditionen plötzlich ändern.
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