Diesen Verkaufseinbrüchen durch Raubkopien und Downloads in Tauschbörsen lässt sich relativ wenig entgegensetzen. Bei Titeln, die nicht nur Nischenmärkte mit zahlungswilligen Käufern bedienen, die gut und gerne die 3,99 € ausgeben, passiert das zwangsläufig immer wieder. Ist eine Version des eBooks einmal in diesen Tauschbörsen und Downloadportalen, ist meist das gute Geschäft vorbei.

Problematisch ist, dass ganze Büchersammlungen weitergegeben werden und das eBook damit quasi gratis im Umlauf ist und auch Leser erreicht, die nicht in den Download-Portalen unterwegs sind. Hier hilft dann auch kaum Aufklärungsarbeit und das Unrechtsbewusstsein ist sehr gering, schießlich erhält man nur vom Freund oder Bekannten Lesestoff und ist selbst nicht auf zwielichtigen Downloadportalen unterwegs. Da fühlt sich das Weitergeben und Kopieren quasi an, wie ein Taschenbuch zu verborgen bzw. auszuleihen.

Diesen Verkaufseinbruch wird es praktisch immer geben. Man muss damit rechnen und versuchen, bis zu diesem Zeitpunkt – also ziemlich schnell – möglichst viel zu verkaufen.

Zudem ist so, dass jedes Buch – ob eBook oder print – sich nicht fortwährend verkauft, sondern die Verkaufszahlen auch ohne Raubkopien eine Sättigung erreichen und dann deutlich weniger werden. Längst nicht jede Raubkopie, die im Umlauf ist, wird auch gelesen. Und längst nicht jede, die gelesen wird, wäre auch gekauft worden. Da sagen Download-Zahlen in der Regel wenig aus über entgangene Verluste.

Für Selfpublisher erscheint es mir zudem wichtig, dass sie in ihren Social Media Kanälen auf diese Problematik konkret hinweisen und somit die Leser, die das Buch zufällig auf nicht legalem Wege bekommen haben, aber immerhin soweit interessiert sind, dass sie sich zu den Autoreninfos im Netz vorgearbeitet haben, ermuntert, das Buch ggf. noch einmal legal zu erwerben. Das sind zwar nicht viele Leser, könnte aber noch den ein oder anderen BigMäc bringen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Autor als Person gut präsent ist, die die Leser gerne unterstützen.