Männer
Neulich saß ich im ICE von Berlin nach Hamburg neben einem sympathischen Mann mittleren Alters. Wir sprachen nur wenig miteinander, aber ich fand die höfliche, humorvolle Art des Mannes sehr angenehm. Gestern Morgen, als ich erneut auf dem Bahnhof war, sah ich den Mann zufällig wieder. Er wartete auf den Zug Richtung Berlin und verabschiedete sich sehr liebevoll von einem anderen Mann. Es war nicht zu übersehen, dass die beiden ein Paar waren, doch in ihren Berührungen lag etwas Scheues, Flüchtiges, das mich irgendwie rührte. Immer noch ist es nicht selbstverständlich, dass schwule Männer in aller Öffentlichkeit Zärtlichkeiten austauschen, während heterosexuelle Paare hemmungslos rumknutschen. Immerhin, dachte ich, während ich die beiden Männer beobachtete, wagen sie es, sich Küsschen auf den Mund zu drücken und einander zärtlich die Wangen zu streicheln. Das wäre auch in einer Großstadt wie Hamburg noch vor gar nicht so langer Zeit ein Skandal gewesen.
Mit Schwulen hatte ich auch während meines letzten Berlin-Trips viel zu tun, denn ich stieg im Hotel Schall und Rauch ab, das zur Schwulenszene gehört, wie ich erst nach der Buchung erfuhr. Andernfalls hätte ich mich vielleicht gar nicht getraut, dort ein Zimmer zu reservieren, weil ich befürchtet hätte, fehl am Platz in so einem Szene-Hotel zu sein. Das wäre schade gewesen, denn dann hätte ich etwas verpasst. Das Hotel liegt mitten im Prenzlauer Berg, umgeben von vielen Geschäften, Kneipen und Cafés. Die Preise sind für Berlin extrem günstig, das Essen ist sehr lecker und das Personal sehr nett und aufmerksam. Die Zimmer sind individuell eingerichtet und verbinden zum Teil auf raffinierte Weise modernes Design mit Altem, zum Teil spielen sie aber auch ganz bewusst mit dem Charme eines Berliner Hauses, das rund hundert Jahre alt ist, mit abgewetzten Dielenböden, bunt bemalten Stuckdecken, Himmelbett und dem Badezimmer auf der anderen Seite des Flurs. Die Zimmer sind alle in Größe und Ausstattung sehr unterschiedlich. Einige haben ein integriertes Badezimmer, teilweise sogar mit Badewanne, in anderen liegt das Bad außerhalb des Zimmers, und manchmal muss man es sogar mit anderen Gästen teilen. Wer geräuschempfindlich ist, sollte unbedingt ein Zimmer im Hinterhaus wählen, auch, wenn es da etwas dunkler ist und man in einen ziemlich unaufgeräumten Hof blickt. Aber gehört das nicht irgendwie zu Berlin dazu?
Für mich war dieses kleine Hotel jedenfalls eine echte Entdeckung und ich komme sicher mal wieder. Abgesehen von den charmanten Zimmern fand ich es unglaublich wohltuend, nicht ständig von Männern beobachtet und angebaggert zu werden, und erst im Restaurant dieses Hotels ging mir auf, wie sehr man als Frau in der Hetero-Welt, in der ich mich normalerweise bewege, neugierigen Blicken ausgesetzt ist, besonders, wenn man alleine in einem Lokal sitzt. Das ist manchmal extrem lästig und anstrengend. Nur wenn Frau auf Männersuche ist, dann sollte sie doch besser anderswo absteigen. Denn all die attraktiven Männer, die so gar nicht am anderen Geschlecht interessiert sind, können auf Dauer natürlich auch etwas frustrieren.
Mit Schwulen hatte ich auch während meines letzten Berlin-Trips viel zu tun, denn ich stieg im Hotel Schall und Rauch ab, das zur Schwulenszene gehört, wie ich erst nach der Buchung erfuhr. Andernfalls hätte ich mich vielleicht gar nicht getraut, dort ein Zimmer zu reservieren, weil ich befürchtet hätte, fehl am Platz in so einem Szene-Hotel zu sein. Das wäre schade gewesen, denn dann hätte ich etwas verpasst. Das Hotel liegt mitten im Prenzlauer Berg, umgeben von vielen Geschäften, Kneipen und Cafés. Die Preise sind für Berlin extrem günstig, das Essen ist sehr lecker und das Personal sehr nett und aufmerksam. Die Zimmer sind individuell eingerichtet und verbinden zum Teil auf raffinierte Weise modernes Design mit Altem, zum Teil spielen sie aber auch ganz bewusst mit dem Charme eines Berliner Hauses, das rund hundert Jahre alt ist, mit abgewetzten Dielenböden, bunt bemalten Stuckdecken, Himmelbett und dem Badezimmer auf der anderen Seite des Flurs. Die Zimmer sind alle in Größe und Ausstattung sehr unterschiedlich. Einige haben ein integriertes Badezimmer, teilweise sogar mit Badewanne, in anderen liegt das Bad außerhalb des Zimmers, und manchmal muss man es sogar mit anderen Gästen teilen. Wer geräuschempfindlich ist, sollte unbedingt ein Zimmer im Hinterhaus wählen, auch, wenn es da etwas dunkler ist und man in einen ziemlich unaufgeräumten Hof blickt. Aber gehört das nicht irgendwie zu Berlin dazu?
Für mich war dieses kleine Hotel jedenfalls eine echte Entdeckung und ich komme sicher mal wieder. Abgesehen von den charmanten Zimmern fand ich es unglaublich wohltuend, nicht ständig von Männern beobachtet und angebaggert zu werden, und erst im Restaurant dieses Hotels ging mir auf, wie sehr man als Frau in der Hetero-Welt, in der ich mich normalerweise bewege, neugierigen Blicken ausgesetzt ist, besonders, wenn man alleine in einem Lokal sitzt. Das ist manchmal extrem lästig und anstrengend. Nur wenn Frau auf Männersuche ist, dann sollte sie doch besser anderswo absteigen. Denn all die attraktiven Männer, die so gar nicht am anderen Geschlecht interessiert sind, können auf Dauer natürlich auch etwas frustrieren.
Unterwegs - feinstrick - 21. Mär, 19:57
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