Dienstag, 1. Januar 2013

Rückwärts ins neue Jahr

Ich habe das alte Jahr mit einer neuen Erfahrung beendet und den ersten 3D-Film meines Lebens gesehen. Das war überhaupt nicht geplant und genau genommen eine Art Notlösung, nachdem meine ursprünglichen Silvesterpläne plötzlich nichtig wurden (typisch für dieses merkwürdige Jahr, aber das nur am Rande). Meine Freundin und ich hatten beide die Romanvorlage „Schiffbruch mit Tiger“ gelesen, die wir auch beide großartig fanden. Dass der Film in 3D läuft, merkten wir erst im Kino, als man uns an der Kasse die entsprechenden Brillen in die Hand drückte. Und damit fing das Elend für mich schon an: Für Brillenträger (zu denen ich gehöre) ist es kein Vergnügen, sich noch eine zweite Brille auf die Nase zu quetschen. Außerdem entstanden dadurch Spiegelungen, die das Gucken für mich anstrengend machten. Die Fernsichtbrille abzusetzen, war keine Alternative, das strengte meine Augen erst recht an. Fazit: Die erste halbe Stunde des Films verbrachte ich in erster Linie damit, mich mit meinen Sehhilfen zu arrangieren. Das allein schon ist für mich kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt ins technische Steinzeitalter.

Die Begeisterung der meisten Filmkritiker teile ich leider nicht. Natürlich, die wunderbare Romanvorlage wurde adäquat umgesetzt, die Geschichte als solche ist großartig. Und ja, das liegt auch ein bisschen an den Effekten. Das Gefühl, sich selber mitten im Ozean zu befinden, mit den Elemtenten zu kämpfen und dem gefräßigen Tiger, der sich mit an Bord des schiffbrüchigen Jungen Pi befindet, direkt in die Augen zu sehen, ist schon außergewöhnlich. Gleichzeitig aber wirkt der ganze Film so künstlich, so unecht, so sehr nach Plastik und Theaterkulisse, dass ich dieses Gefühl von „mittendrin“ ganz schnell wieder verlor.

Ich weiß nicht, ob es für 3D-Filme typisch ist (die Trailer anderer Filme, die vor dem Hauptfilm liefen, lassen das aber vermuten), dass die Technik nur Bonbonfarben zulässt, man ständig das Gefühl hat, auf Glasplatten zu gucken, die Räumlichkeit simulieren sollen und es Probleme mit Tiefenschärfe gibt. Falls das so ist, kann ich nur sagen: Liebe Filmindustrie bastelt mal noch ein Weilchen an dieser Technik, und wenn ihr sie in zwanzig Jahren oder so perfektioniert habt, dann schaue ich mir eure Filme gern wieder an. Bis dahin verzichte ich dankend darauf. Falls 3D aber auch ganz anders geht und Ang Lee das alles bewusst so plastikmäßig inszeniert hat, muss ich leider sagen: Lieber Herr Lee, bei allem Respekt, aber das ist für meinen Geschmack zu viel künstlerischer Unsinn, der gerade bei einer derart kunstvollen Geschichte überhaupt nicht notwendig gewesen wäre. Schade drum.

Davon abgesehen war mein Jahreswechsel aber schön und ich freue mich nun auf die Wilde 13. :-)

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