Explosionen
Dieser üppige Frühling, dieses Sprießen und Wachsen, Blühen, Verblühen, erneute Blühen, der leichte Wind, der die abgefallenen Blütenblätter durch die Luft wirbelt wie Schnee, was kitschiger als im kitschigsten Film aussieht und doch viel realer ist. Und dazu die Kinder, die in diesem Postkartenidyll unter weiß blühenden Kirschbäumen spielen und sich gegenseitig die Sandschaufeln auf den Kopf hauen, die Erwachsenen, die auf der Löwenzahnwiese direkt an der viel befahrenen Straße ihren Grill aufbauen, als könnten sie nicht noch zehn Meter weiter in den Park hinein gehen, dorthin, wo noch mehr Frühling ist und man nicht die Autoabgase sondern den betörenden Duft all der Bäume und Sträucher, Blumen und Gräser riechen kann, aber wer Barbecue macht, riecht eh nur noch den Grillanzünder und das Wurstfett. Die Fotografen holen ihre Kameras hervor und versuchen mit riesigen Objektiven dem Geheimnis des Frühlings auf die Spur zu kommen, Werden und Vergehen im Macro, die kleinste Zelle herangezoomt, durchleuchtet, festgehalten, gephotoshopt und dann stolz der Welt präsentiert: Seht her, das ist er, der Frühling, so sieht er aus.
Und auch ich gehe wie eine Schlafwandlerin durch diese Pracht, begreife dieses Wunder kaum, all diese Lebendigkeit, die Kraft, die Energie, die Pflanzen scheinen im Minutentakt zu wachsen und verlieren ihre Blütenblätter bereits wieder, bevor ich sie überhaupt richtig wahrgenommen habe. Die ganze Welt explodiert förmlich, wie so ein Wunderfeuerwerk, das mit aller Kraft ins Universum geschossen wird, einen Moment lang hell erstrahlt und dann leise verglüht. Ich wünschte, in meinem Kopf würde auch so ein Wunderfeuerwerk stattfinden, würde es auch blühen und gedeihen, explodieren und erleuchten. Doch da ist nur eine Wüste, in der sich stumm ein kleines Karussell dreht, Runde um Runde, und das weiße Pferd, auf dem die Prinzessin reitet, kommt immer wieder am Ausgangspunkt vorbei, bringt immer nur dieselben, wiederkehrenden Ideen mit, in einer geradezu nervenaufreibenden Monotonie und Fantasielosigkeit.
Es werde Frühling im Hirn! Und zwar subito!
Und auch ich gehe wie eine Schlafwandlerin durch diese Pracht, begreife dieses Wunder kaum, all diese Lebendigkeit, die Kraft, die Energie, die Pflanzen scheinen im Minutentakt zu wachsen und verlieren ihre Blütenblätter bereits wieder, bevor ich sie überhaupt richtig wahrgenommen habe. Die ganze Welt explodiert förmlich, wie so ein Wunderfeuerwerk, das mit aller Kraft ins Universum geschossen wird, einen Moment lang hell erstrahlt und dann leise verglüht. Ich wünschte, in meinem Kopf würde auch so ein Wunderfeuerwerk stattfinden, würde es auch blühen und gedeihen, explodieren und erleuchten. Doch da ist nur eine Wüste, in der sich stumm ein kleines Karussell dreht, Runde um Runde, und das weiße Pferd, auf dem die Prinzessin reitet, kommt immer wieder am Ausgangspunkt vorbei, bringt immer nur dieselben, wiederkehrenden Ideen mit, in einer geradezu nervenaufreibenden Monotonie und Fantasielosigkeit.
Es werde Frühling im Hirn! Und zwar subito!
Unterwegs - feinstrick - 2. Mai, 09:37
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